Konzert : Ausdrucksstarke Gesänge
Wuppertal Bergische Kantorei erhielt großen Applaus für Dvořáks „Stabat Mater“.
Das „Stabat Mater“ von Atonín Dvořák wird in der Regel mit großem Orchester aufgeführt. Denn in dieser Besetzung wurde die groß angelegte Vertonung des Gedichts über den Schmerz der Mutter Maria über ihren gekreuzigten Sohn Jesus am 23. Dezember 1880 uraufgeführt. Doch die Bergische Kantorei Wuppertal nahm sich am Samstag in der Lutherkirche der Klavierversion an, der genauso Geltung zukommen sollte. Damit sorgte sie für einen würdigen Vorabend zum Totensonntag.
Warum erklingt diese Variante nicht oft? Sind die mit Orchester für das Publikum attraktiver? In diesem Fall wohl kaum, da dem Klavier adäquate Klänge zugedacht sind. Vielleicht aus Unkenntnis? Das wäre denkbar, obwohl bekannt sein sollte, dass Dvořák 1876 zunächst sieben der zehn Sätze (1-4 und 8-10) für Klavier komponierte.
Ein Jahr später folgten die restlichen Nummern als Klavierskizzen. Erst anschließend folgte die Orchestrierung. Die Klaviernoten wurden später gültig zu einer aufführbaren Fassung überarbeitet unter Berücksichtigung der endgültigen Orchesterpartitur. Entstanden ist eine klangfarbenreiche Klavierstimme, der der Pianist Rainer Schrapers am Samstag sehr nuanciert, tief ausgelotet, hochmusikalisch Ausdruck verlieh.