Barmen Aus der Bank wird eine Tagesklinik

Barmen. · Die Evangelische Stiftung Tannenhof will ihre Angebote im Volksbank-Gebäude bündeln.

 Das Volksbank-Gebäude soll umgebaut und umgenutzt werden. Die Stiftung Tannenhof hat es gekauft.

Das Volksbank-Gebäude soll umgebaut und umgenutzt werden. Die Stiftung Tannenhof hat es gekauft.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Die Evangelische Stiftung Tannenhof bekommt einen neuen Standort in Barmen. Dazu hat sie das Gebäude erworben, in dem viele Jahre die Hauptverwaltung der Volksbank im Bergischen Land ihren Sitz hatte. „Mit diesem neuen Standort wird die psychiatrische Versorgung in Wuppertal ausgebaut und wohnortnah gestaltet“, sagt Dietmar Volk, Kaufmännischer Direktor der Evangelischen Stiftung Tannenhof. Das „Volksbank-Gebäude“ in der Bernhard-Letterhaus-Straße soll bis zum Herbst 2021 zum „Psychiatrisch-Tagesklinischen Zentrum“ in Barmen umgebaut werden.

Der Standort bietet
viele Vorteile für die Stiftung

Der Standort bietet der Stiftung Tannenhof mehrere Vorteile: Das Gebäude hat eine gute Infrastruktur, weil es gut an die Schwebebahn angebunden ist und ein Parkhaus vor der Tür hat. Außerdem ist das neue Gebäude nach Angaben von Volk „multifunktionell“ einsetzbar. Das sei am bisherigen Standort der Psychiatrische Tagesklinik Wuppertal-Barmen an der Märkischen Straße nicht gegeben. „Das Gebäude ist nicht ausbaufähig, da es unter Denkmalschutz steht“, so Volk. Ein großes Manko aus seiner Sicht ist, dass es nicht barrierefrei ist. Der bisherige Standort soll nach dem Umbau in das neue Gebäude integriert werden, das über 1725 Quadratmeter Nutzfläche auf vier Etagen verfügt.

Geplant ist, die „wunderschöne Aufteilung“ des Volksbank-Gebäudes im Erdgeschoss so zu belassen wie bisher. „Die Räume sind lichtdurchflutet. Hier müssen wir lediglich etwas an den Heizungen und Böden machen lassen“, sagt Volk. Die Räume eigneten sich für offene Angebote, Therapieräume und Begegnungen. Eine Veränderung steht aber schon fest: Dort, wo jetzt der Bankautomat steht, wird ein Aufzug installiert. Die anderen Etagen des ehemaligen Verwaltungsgebäudes seien durch einen langen Gang geprägt, von dem quadratische Räume abgehen. „Da muss man den Mief rauslassen, Licht reinbringen und Strukturen abbauen, die vielleicht Angst machen“, sagt der Kaufmännische Direktor.

Am neuen Standort sollen Tageskliniken mit unterschiedlichen Angeboten getrennt voneinander eingerichtet werden, zum Beispiel für Suchtkranke, Demenzpatienten und Angstpatienten. Auch die Einrichtung einer Krankenpflegeschule wird überlegt. „Wir wollen für die Wuppertaler attraktiver werden“, sagt Dietmar Volk. Da die Einrichtungen der Stiftung weiterwachsen, müsse man überlegen, wie man die Ausbildung der Pflegefachkräfte integriere. Die Stiftung Tannenhof betreibt eine Krankenpflegeschule am Bethesda-Krankenhaus sowie am Mutterhaus in Remscheid. Mit einem weiteren Standort will der psychiatrische Pflichtversorger seine Dezentralisierung vorantreiben.

Obwohl die Corona-Krise die Planung etwas lähmt, sollen als nächstes Techniker durch das Gebäude gehen, um Pläne für die neue Nutzung zu erarbeiten. Außerdem muss ein Nutzungsänderungsantrag bei der Stadt Wuppertal gestellt werden. „Wir haben zum Glück Erfahrung mit dem Umbau eines solchen Gebäudes“, sagt Volk mit Blick auf das 2012 erworbene frühere RGA-Medienhaus in Remscheid.

Volksbank will im Sommer an den Werth ziehen

Lutz Uwe Magney, Vorstand der Volksbank im Bergischen Land, freut sich, mit der Evangelischen Stiftung Tannenhof eine angesehene Institution als Käufer gefunden zu haben, die das Gebäude einem neuen Zweck zuführen wird. Die Volksbank hatte seit dem Jahr 2017 nur noch das Erdgeschoss des Gebäudes genutzt. Der Auszug in eine neue Filiale am Werth, das ehemalige Kaufhaus Haschi, ist für diesen Sommer geplant.

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