Aufnahmen: Hauptschulen verlieren weiter Schüler

Endgültige Schüler-Zahlen stehen fest. Die Hauptschulen bleiben die großen Verlierer.

Wuppertal. Dass die Hauptschulen bei den Anmeldungen zu den Sorgenkindern der Schulformen gehören, steht spätestens seit der Neuauflage des Entwicklungsplans für weiterführende Schulen fest. Aufgrund des prognostizierten dramatischen Schülerschwunds in den kommenden Jahren ist das Aus zweier Hauptschulen (Rott und Cronenberg) bis 2014 bereits beschlossene Sache.

Die aktuelle Aufnahme-Statistik der weiterführenden Schulen, die nach Abschluss des Prognoseunterrichts am Dienstag dem Schulausschuss vorgelegt wurde, rechtfertigt den Schritt zumindest rechnerisch. Die Entwicklung sieht tatsächlich schlechter aus als erwartet.

Von den mehr als 3200 Schülern, die nach den Sommerferien von der Grundschule in eine Klasse 5 wechseln besuchen 518 eine Hauptschule. Im vergangenen Jahr waren es noch 591.

Auch die Realschulen verlieren (694 Aufnahmen 2008/09 zu 770 2007/08). Gewinner sind die Gymnasien als am stärksten nachgefragte Schulform. Für 1164 Fünftklässler beginnt die neue Schullaufbahn auf einem Gymnasium (1141 im Vorjahr).

Die Gesamtschulen bleiben mit 778 Aufnahmen nahezu konstant. Das ist allerdings eine eher statistische Größe, denn die Gesamtschul-Kapazitäten reichen nicht aus, um die Nachfrage zu decken. Rund 500 Schüler mussten dort abgelehnt werden.

Die Stadt plant auf Initiative von CDU und SPD gegen den Widerstand des Landes die Einrichtung einer sechsten Gesamtschule. Das Land will, wie berichtet, ab Herbst ein umfassendes Programm zur Wiederbelebung der Hauptschulen vorlegen. In Wuppertal gibt es bereits ein eigenes Förderprojekt, an dem unter anderem Wirtschaft und Agentur für Arbeit beteiligt sind.

In der Prozentrechnung für das kommende Schuljahr offenbart sich das Dilemma der Hauptschulen. Ihr Anteil an den Gesamtaufnahmen beträgt etwa 16 Prozent, im Vorjahr waren es noch 18. Nach Prognosen der Stadt verlieren die Hauptschulen bis 2013 rund 900 Schüler.

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