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Wuppertal · Am Montag tritt der langjährige Leiter des international renommierten Wuppertal Institutes sein neues Amt an. Und in diesem Fall stimmt ziemlich genau das Gegenteil des geflügelten Wortes, nach dem ein Mensch vom Regen in die Traufe kommt, wenn er etwas ändert, aber nichts verbessert.

Das hat Uwe Schneidewind sich sicher ganz anders vorgestellt, als er im vergangenen Jahr beschloss, Oberbürgermeister von Wuppertal zu werden. Etwa ein Jahr später ist es soweit. Am Montag tritt der langjährige Leiter des international renommierten Wuppertal Institutes sein neues Amt an. Und in diesem Fall stimmt ziemlich genau das Gegenteil des geflügelten Wortes, nach dem ein Mensch vom Regen in die Traufe kommt, wenn er etwas ändert, aber nichts verbessert. Schneidewind hatte es gut im Institut. Wissenschaftler pflegen einen kultivierten Umgang, und wenn sie sich Unangenehmes zu sagen haben, dann bemühen sie das Florett. Im Rathaus dagegen stehen in jedem Büro schwere Säbel. Das ist immer so und macht es per se zur Herausforderung, vor allem für politische Quereinsteiger, auf kommunalen Amtssesseln Platz zu nehmen. Aber für Schneidewind kommt es noch schlimmer. Denn im Rathaus ist nichts mehr wie es war, als er sich für das Abenteuer Oberbürgermeister entschied. Auch Wuppertal ächzt unter der Last der Corona-Krise. Deren finanzielle Folgen treffen eine Stadt, die es auch ohne Pandemie schon so schwer hatte, dass sie sich nicht mehr viel leisten konnte. Nun auch noch das. Schneidewinds Amtsantritt beginnt mit Krisenmanagement. Das ist bedauerlich für einen Mann, der Wuppertal mit Innovation und Mut mindestens auf die nationale Landkarte hieven will.