Polizei-Tagebuch Zurück zur Normalität: Keine 12-Stunden-Schicht mehr

Polizist Max Bieringer berichtet von seinen Erlebnissen auf Streife in Wuppertal.

 Max Bieringer ist seit 2019 Polizist in Wuppertal.

Max Bieringer ist seit 2019 Polizist in Wuppertal.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Auch die Polizei ist in Sachen Corona ein Stück zur Normalität zurückgekehrt. Wir versehen unseren Dienst nicht mehr in Zwölf-Stunden Schichten, sondern wieder im traditionellen Früh-/Spät- und Nachtrhythmus. Das ist nach den oft langwierigen Zwölf-Stunden Schichten eine deutliche Erleichterung.

In der vergangenen Woche wurden wir zu einem Tierfutterhandel gerufen. Dort hätten Mitarbeiter beobachtet, wie eine Frau mehrere Packungen Tierfutter entwendet habe. Anschließend sei sie mit ihrem Auto weggefahren. Vor Ort konnten wir auf dem Überwachungsvideo des Marktes das Geschehen nachvollziehen. Aufgrund der guten Videoqualität konnten wir das Kennzeichen lesen und die Halterin des Autos ermitteln. An der Halteranschrift konnten wir die Dame antreffen und zu dem Sachverhalt befragen. Sie erwartet nun eine Strafanzeige und Hausverbot für den Tierfutterhandel.

An einem anderen Tag bemerkten mein Kollege und ich bei der Anfahrt zu einem Einsatz mitten auf einer Kreuzung einen Verkehrsunfall. Da aufgrund der massiven Schäden an beiden Fahrzeugen nicht auszuschließen war, dass jemand verletzt sein könnte, hatte der Unfall Priorität für uns. Zum Glück stellte sich schnell heraus, dass die Beteiligten nicht verletzt worden waren. Der Unfall war gerade erst passiert und die beiden Damen, die in einem der Autos gesessen hatten, standen sichtlich unter dem Eindruck der Geschehnisse. Sie konnten im weiteren Verlauf der Unfallaufnahme durch Familienmitglieder abgeholt werden. Ein Auto musste abgeschleppt werden. Da sich das Ganze nachts abspielte, hielt sich das Verkehrsaufkommen in Grenzen, sodass die Unfallaufnahme, bis auf den plötzlich einsetzenden Platzregen, relativ ungestört stattfinden konnte.

Im weiteren Verlauf der Nacht rief uns der Trainier eines Fitnessstudios an. Er gab an, Probleme mit einem der Gäste zu haben. Der Besucher des Studios habe sich nicht an die Hygienebeschränkungen gehalten und wolle nun das Studio trotz mehrfacher Aufforderung nicht verlassen. Nachdem wir mit beiden Parteien gesprochen hatten, stellte sich heraus, dass wohl auf beiden Seiten die Emotionen hochgekocht waren. Der Besucher verließ im Anschluss das Studio und entschuldigte sich.

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