Arge rüstet sich für den Jobabbau

Die Zahl der Arbeitslosen soll im Herbst weiter steigen. Arge und Stadt bereiten sich vor – unter anderem mit 40 neuen Mitarbeitern.

Wuppertal. Die Zahlen sind alarmierend. Immer mehr Menschen sind ohne Job. Schuld ist die Wirtschaftskrise: Betreute die Arge im Dezember 2008 noch 16.738 Menschen, sind es jetzt schon 17.221. Auch die Zahl der Bedarfsgemeinschaften ist in diesem Zeitraum um rund 1500 rasant gestiegen. Das ist erst der Anfang, schätzt Arge-Geschäftsführer Thomas Lenz: "Die Zahlen werden im Herbst noch deutlich getoppt."

Arbeitsagentur und Stadt haben jetzt auf diese Entwicklung reagiert - das Personal wird aufgestockt. 40 neue Mitarbeiter sollen ab September den Bereich Leistungsgewährung verstärken. "Es geht auch darum, Anträge in einem zeitlich erträglichen Maß für die Betroffenen bearbeiten zu können", sagt Lenz. Etwa 1000 Anrufe von Leistungsempfängern gingen jetzt schon täglich bei der Arge ein. "Das ist ja eine Riesen-Apparat." Für die Mitarbeiter sei dieser Ansturm schwer zu bewältigen. Eine erste Maßnahme: Die Geschäftsstellen sind mittwochs geschlossen, damit Sacharbeiter Anträge ohne Störung bebeiten können.

Künftig werden die Mitarbeiter der Arge auch an den übrigen Wochentagen seltener erreichbar sein. Statt wie bisher um 12, schalten sie das Telefon dann bereits gegen 10 Uhr aus. Die Anrufe werden an die Telefonzentrale weitergeleitet. "Natürlich sitzen aber auch dort qualifizierte Mitarbeiter", sagt Lenz.

Wenig rosig sieht es bei der Integration der Arbeitslosen aus. So stehen der Arge 2009 40 Millionen Euro zu, die in Vermittlung Ausbildung- und Weiterqualifizierung fließen sollen. Konkret können damit 25.000 Plätze finanziert werden, im vergangen Jahr waren es noch 27.000 - damals gab es dafür vom Bund noch 42Millionen Euro. Ein schmerzhafter Einschnitt, hatte die Arge sich doch Anfang des Jahres der Kritik ausgesetzt gesehen, zu wenig Arbeitslose in den Arbeitsmarkt zu integrieren. "Selbst wenn es mit der Wirtschaft wieder bergaufgeht, wird sich die Sockelarbeitslosigkeit auf einem höheren Niveau einpendeln" , sagt Sozialdezernent Stefan Kühn und plädiert an Bund und Land, strukturschwache Städte stärker zu unterstützen.

Stadtdirektor Johannes Slawig sieht auch die Stadt in der Pflicht. Aufgabe sei es, mehr junge Unternehmen mit innovativen Geschäftsideen nach Wuppertal zu locken. Die Gewerbeflächen seien da. Es ginge jetzt darum, Wuppertal als Marke zu etablieren - wie dies Dortmund und Essen erfolgreich vorgemacht hätten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort