Architektur ist das Gesicht der Stadt

Der Bund Deutscher Architekten hat drei neue Gebäude in Wuppertal ausgezeichnet.

Architektur ist das Gesicht der Stadt
Foto: Stefan Fries

Das neue Gebäude der Universität am Haspel, das Evangelische Tagungszentrum an der Missionsstraße und die Klimaschutzsiedlung im Pelerinenviertel um den Frankenplatz in Elberfeld sind vom Bund Deutscher Architekten Wuppertal (BDA) mit dem Prädikat „Gute Bauten“ ausgezeichnet worden. Zur Preisverleihung trafen sich Architekten wie Bauherren jetzt in der Stadtsparkasse am Islandufer. Die Preise werden alle drei bis vier Jahre vergeben und richten sich ausdrücklich an Architekten und deren Auftraggeber.

„Architektur ist kein Luxus. Sie ist die Kunst, der Stadt ein Gesicht zu geben“, sagte Gastgeber und Sparkassenvorstand Gunther Wölfges in seiner Begrüßungsrede. Bei Architektur gehe es um Nutzen, Anmut und Schönheit, es gehe um die Qualität von Planung und deren Umsetzung.

Diesen Qualitätsanspruch haben sich die Architekten im BDA Wuppertal auf die Fahne geschrieben. Deshalb bitten sie die Kollegen regelmäßig zum Wettbewerb, lassen von einer unabhängigen Jury und auch mit Experten von außerhalb Wuppertals neue Projekte begutachten und bewerten. Diesmal reichten 15 Architekten 18 Bauten ein. Neben den drei Auszeichnungen vergab das Expertenkomitee vier Anerkennung. Es befand die Klimasiedlung an der Malerstraße, das neue Uni-Gebäude am Grifflenberg, das Restaurant Okavango im Zoo sowie das neue Geschäftshaus am Wall für anerkennungswürdig.

Dass der BDA Architekten und Bauherren gleichermaßen auszeichnet, hat für den Wuppertaler BDA-Vorsitzenden, Markus Rathke, vor allem einen Sinn. Es ist der Versuch, Qualität zu programmieren. Rathke warb bei Bauherren dafür, Projekte im Schulterschluss mit den Architekten umzusetzen. Notwendig dafür seien Offenheit, Ehrlichkeit, Respekt und Vertrauen.

Dass während seiner Ansprache im Hintergrund Fotos vom Werden des Döppersbergs zu sehen waren, erwähnte Rathke nicht. Die Kritik an der Umsetzung des wichtigsten Bauvorhabens in der jüngeren Geschichte Wuppertals war dennoch unübersehbar. Von der einstmals offenen, transparenten sowie großzügig geplanten Gebäude- und Platzgestaltung ist aus Sicht des BDA-Vorsitzenden zu wenig geblieben. Die Stadt liegt mit dem einstmals beauftragten Kölner Architektenbüro im Streit.

„Der Preis ist eine Würdigung von Bauherren und Architekten, und er ist Werbung für gute Architektur“, sagte Rathke. Dieses Kriterium sieht der BDA grundsätzlich bei allen eingereichten Projekten erfüllt.

Der BDA sieht Wuppertal auf einem aufsteigenden Ast. Das sei daran abzulesen, dass vielerorts in der Stadt gebaut werde und sich zunehmend auch Investoren von außerhalb um Projekte in Wuppertal bemühten. Der BDA begleite die Entwicklung der Stadt mit dem Ziel, die architektonische und stadtplanerische Qualität weiter zu steigern. Aus diesem Grund arbeite er unter anderem auch im Gestaltungsbeirat sowie in der Qualitätsoffensive Elberfeld mit.

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