Arbeitergeberverband verurteilt Warnstreik

Der Tarifkonflikt in der Metallindustrie findet kein Ende.

In zwei Wuppertaler Betrieben wurde gestern für 24 Stunden die Arbeit niedergelegt. In den Betrieben HÜHOCO und KSM Castings blieb mit Beginn der Frühschicht die Produktion stehen. Mit diesem Warnstreik sollte eine neue Phase eingeläutet werden, um im Tarifkonflikt einen fairen Abschluss für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie zu erzielen. In ihrer jeweiligen betrieblichen Abstimmung haben sich laut IG Metall 95 Prozent der befragten Mitglieder für diese Arbeitskampfmaßnahme ausgesprochen.

Geschäftsführer der IG Metall Wuppertal: „Das Angebot der Arbeitgeber war auch in der vierten Verhandlung völlig unzureichend. Es blieb deutlich unter dem verteilungsneutralen Spielraum.“

Die IG Metall fordert um sechs Prozent höhere Einkommen. Zudem will sie erreichen, dass die Beschäftigten ihre Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden in der Woche für eine Dauer von bis zu zwei Jahren absenken können, inklusive Rückkehrrecht in die Vollzeit-Tätigkeit. Bei besonderen Bedingungen von Kindererziehung, Pflegetätigkeiten und belastenden Arbeitszeit soll es hierzu einen Zuschuss geben. Für Auszubildende sind freie Tage vor den Prüfungen Thema der Verhandlungen.

Der Arbeitgeberverband der Metallindustrie von Wuppertal und Niederberg verurteilt indes die bereits organisierten Tagesstreiks und die Ankündigung weiterer 24-Stunden-Streiks. Es sei kaum zu beziffern, welcher Schaden hierdurch entstünde. „Die Schädigung geht weit über den Streiktag hinaus. Unsere Industrie steht für Qualität und auch für Zuverlässigkeit und Vertragstreue. Dieser hart erarbeitete gute Ruf steht ebenfalls auf dem Spiel“, betonte der Vorsitzende des Verbandes, Frank Preißner. „Die drohenden Produktionsausfälle schaden den Betrieben sowie Belegschaften und zerstören Kundenbeziehungen.“

Angesichts der nach wie vor bestehenden Forderung nach einem Teillohnausgleich für ausgewählte Beschäftigtengruppen wird der Landesverband Metall NRW nun in einem Hauptsacheverfahren gegen die rechtswidrigen Streikmaßnahmen der IG Metall am Arbeitsgericht in Frankfurt klagen. Derweil forder der Arbeitgeberverband die IG Metall auf, gemeinsam mit den Arbeitgebern alle Möglichkeiten auszuloten, doch noch zu einer tragfähigen Lösung im Tarifkonflikt zu kommen. Red

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