Staatsschutz ermittelt Anschlag auf Wahlkreisbüro von Wuppertaler SPD-Politiker Helge Lindh

Wuppertal · Unbekannte haben in Wuppertal mit Pflastersteinen die Fensterscheibe des Wahlkreisbüros des SPD-Politikers Helge Lindh eingeworfen. Es gibt wohl ein Bekennerschreiben aus der linken Szene.

Das Büro von Helge Lindh liegt im Luisenviertel.

Das Büro von Helge Lindh liegt im Luisenviertel.

Foto: dpa/Helge Lindh

Unbekannte haben in der Nacht auf Donnerstag einen Anschlag auf das Wahlkreisbüro des Wuppertaler Bundestagsabgeordneten Helge Lindh verübt. Sie warfen nach Angaben des SPD-Politikers mit drei Pflastersteinen die Scheibe des Ladenlokals an der Obergrünewalder Straße ein. Jetzt ermittelt der Staatsschutz, wie die Polizei bestätigt. Aus der linken Szene ist ein Bekennerschreiben aufgetaucht.

Nachbarn hatten, so Lindh, noch zwei Männer weglaufen sehen und die Polizei informiert. Die wiederum rief Lindh an, der noch in der Nacht ins Luisenviertel kam. „Manchmal bin ich auch noch spätabends im Büro. Diesmal zum Glück nicht. Vom Sachschaden her ist das bislang das negative Highlight“, so der Wuppertaler, der aufgrund seiner Position beim Thema Flüchtlings- und Asylpolitik immer wieder in der Vergangenheit ins Fadenkreuz vor allem rechter, aber auch linker Kreise geriet. Auch sein Büro war bereits betroffen. Laut Lindh tauchte ein Bekennerschreiben auf, das der linken Szene zugeordnet wird. Darin wird die Flüchtlingspolitik der SPD und insbesondere die aktuelle Haltung zur Situation in Griechenland als Grund für den Anschlag genannt, für die auch der Wuppertaler Bundestagsabgeordnete stehe.

Diesmal sei es den Tätern offenbar darum gegangen, „so viel Schaden wie möglich anzurichten“. Die Scheibe sei dort eingeworfen worden, „wo normalerweise meine Mitarbeiterin sitzt“, so Lindh. In Mitleidenschaft wurde aber auch ein Waschbecken gezogen, wie Fotos zeigen. Zudem warfen die Unbekannten auch noch Gläser mit Tinte ins Büro.

„An diejenigen, die heute einen Anschlag auf mein Büro verübt haben: Ihr kriegt mich nicht klein, Ihr seid eine Schande für die Demokratie, für Wuppertal und für dieses Land. Eure Gewalt ist erbärmlich, und in der Corona-Krise umso erbärmlicher“, schrieb Lindh auf seiner Facebook-Seite. In der Vergangenheit war Lindh bereits Morddrohungen im Internet ausgesetzt. Attacken würden einsetzen, wenn er im Bundestag zum Thema Asylpolitik spreche, hatte er im Februar im WDR-Talk „Ihre Meinung“ mit Bettina Böttinger erklärt.

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