Siebte Gesamtschule Angst um Kleingärten

Langerfeld. · „Für die Gesamtschule gibt es verschiedene mögliche Standorte, aber unsere Kleingartenanlage ist ohne Alternative“, sagt Siegfried Gmyrek, der Vorsitzende des Langerfelder Kleingartenvereins Leibusch.

 Siegfried Gmyrek (rechts) und Rudi Liebminger sorgen sich um den Fortbestand der Kleingartenanlage.

Siegfried Gmyrek (rechts) und Rudi Liebminger sorgen sich um den Fortbestand der Kleingartenanlage.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Der Verein sieht sich in seiner Existenz bedroht. Der Grund: Nachdem die Bemühungen der Stadt, das Art-Hotel in Heckinghausen als Standort für die benötigte siebte Gesamtschule zu erwerben, gescheitert waren, kam für die Verwaltung in erster Linie die Badische Straße als Standort infrage.

„Da wo unsere 24 Kleingartenparzellen sind, sollte der Schulhof hinkommen“, so Gmyrek. Ihn plagen damit ähnliche Sorgen wie den benachbarten, sozial engagierten Fußballverein Breite Burschen: Dessen Sportplatzhaus würde für die mögliche Gesamtschule „überplant“.

Der Kleingartenverein Leibusch ist 2001 gegründet und eingerichtet worden. „Die Lauben in den Gärten haben die Pächter selbst bezahlt“, berichtet Gmyrek. „Das Gelände liegt über einer ehemaligen Zechenanlage und wurde 2001 komplett saniert, indem das kontaminierte Erdreich entfernt und über einer Sperrschicht der Mutterboden aufgebracht worden ist“. Und er fügt hinzu: „Meines Wissens darf über einem ehemaligen Bergwerk nicht gebaut werden.“

Gmyrek fordert, alle Standorte gründlich abzuwägen

Zusammen mit den anderen Gartenpächtern fordert der Vorsitzende, dass eine realistische Vergleichsrechnung zwischen den angedachten Standorten für die siebte Gesamtschule aufgestellt wird: „Ist es günstiger an der Klippe, der Spitzenstraße oder an der für einen derartig großen Schulbau wenig geeigneten Hanglage der Badischen Straße, der auch unsere Gartensiedlung zum Opfer fallen würde, zu bauen?“

Fritz Ortmeier, der in der Kommunalpolitik bestens vernetzte Vorsitzende des Stadtverbandes Wuppertal der Gartenfreunde, zeigt viel Verständnis für die Sorgen der Leibuscher und versichert: „Ich bin im ständigen Gespräch mit dem Oberbürgermeister und den Spitzen der Stadt und werde alles versuchen, damit diese bestens geführte Kleingartenanlage erhalten bleibt.“

Auch Schul- und Sozialdezernent Stefan Kühn weiß um die Wichtigkeit der drei unterschiedlichen Vereine an der Badischen Straße: „Die Breiten Burschen sind ein Super-Verein und leisten großartige Jugend-Arbeit, die weit über den Sport hinausgeht, ebenso wie der Kleingartenverein Leibusch als Erholungsgebiet für die Menschen im Quartier und nicht zu vergessen der Deutsche Alpenverein. Und das soll auch fortgeführt werden. Noch sind wir erst am Anfang unserer Gespräche, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass alle Interessen zu aller Vorteil unter einen Hut zu bringen sind“, so Kühn. „An der Badischen Straße existiert noch eine Brachfläche, die die Stadt ebenso erwerben könnte wie auch die Soccer-Halle, deren Eigentümer signalisiert hat, dass er verkaufsbereit ist. Das alles sollte in die Planungen und Entscheidungen mit einbezogen werden“, zeigt sich Kühn optimistisch.

Beim Kleingartenverein Leibusch gibt man sich kämpferisch, die Oase an der Badischen Straße zu verteidigen. Entschlossen fasst Familienvater Stephan Streich die Wünsche der Kleingärtner zusammen: „Wir sind nicht an einer finanziellen Entschädigung durch die Stadt interessiert. Wir wollen, dass unsere Gärten hier am Leibusch erhalten bleibt.“

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