Wuppertaler Stadtteile Nachhaltig lernen mit der Pflanzbar

Langerfeld. · Vom Schulprojekt an der Hilgershöhe sollen auch andere profitieren.

 Kümmern sich um die Pflanzbar: Christina Jorde, Nadine Kappel, Sabine Münch (v.l. vorne), Shenja Fohlmeister, Sebastian Fischer und Berke Gemüs (v.l. hinten).

Kümmern sich um die Pflanzbar: Christina Jorde, Nadine Kappel, Sabine Münch (v.l. vorne), Shenja Fohlmeister, Sebastian Fischer und Berke Gemüs (v.l. hinten).

Foto: Schwartz, Anna (as)

Welche Pflanzen lassen sich ansiedeln, um Tiere in den Garten zu locken? Dieser Frage sind Schüler der Gesamtschule Langerfeld nachgegangen, die die Pflanzbar an der Hilgershöhe, Ecke Heinrich-Böll-Straße, bepflanzen.

Nadine Kappel, vom Wichernhaus beauftragte Sozialarbeiterin an der Gesamtschule, bietet bereits seit 2015 Projekte für Schüler an. „Ein Projekt ist die Pflanzbar mit der Idee, den Kindern einen anderen Zugang zum Thema Schule zu bieten und berufsorientierende Erkenntnisse zu bringen”, erzählt sie. In Kooperation mit dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF), dem die Pflanzbar gehört und an die Gesamtschule angegliedert ist, der Max-Planck-Realschule und der Hauptschule Wichlinghausen wird die Fläche überwiegend in den Schulferien bepflanzt. „Wir versuchen, auch alltägliche Gegenstände in die Pflanzbar zu integrieren und haben unter anderem schon Schuhe bepflanzt”, so Kappel. Wenn Corona es zuließe, wollen sie auch in den ersten beiden Sommerferienwochen mit den Kindern in der Pflanzbar tätig werden.

Im Rahmen des Projektes „TrafoBNE”, dem aktuellen Projekt der Gesamtschule Langerfeld in Kooperation mit der Freien Universität Berlin, betreuen die beiden Lehrer Shenja Fohlmeister und Sebastian Fischer die Pflanzbar. „In dem Projekt geht es um transformatives Lernen im Sinne der Nachhaltigkeit. Dass man raus geht, etwas erlebt. Wir haben uns für das Thema Artenvielfalt entschieden”, berichtet Shenja Fohlmeister. Eine Einführung in das Thema haben die Schüler an zwei Praxistagen in der Station Natur und Umwelt und dem Permakulturhof bekommen.

„Nach dem Sommer wollen wir Insektenhotels, einen Laubhaufen für Igel und Fledermauskästen anbringen”, berichtet Shenja Fohlmeister. Auch eine Trockenmauer sei geplant. Da wegen Corona zurzeit keine Schüler in die Pflanzbar können, müssen die aufbereiteten Samen allerdings bis zum nächsten Frühjahr warten. „Wir haben bewusst kein schulisches Grundstück gewählt, damit die Bürger auch etwas davon haben”, begründet Fohlmeister ihre Wahl. Die Pflanzbar steht nämlich jedem zum Gärtnern und Verweilen offen. „Wer Lust hat, mitzumachen, kann sich gerne melden”, sagt Sabine Münch vom SkF.

Sie erzählt, dass sich momentan hauptsächlich Ehrenamtliche um die Grünfläche kümmern würden. Vor kurzem wurde die Treppe neu gemacht; das Material dafür sei gespendet worden. Wenn die Pflanzbar noch mehr Zuspruch bei den Anwohnern findet, seien eine Umzäunung und gegebenenfalls eine Bewohnerselbstverwaltung geplant.

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