Am Sonnborner Kreuz gehen die Lichter aus

Stadt schaltet probeweise die Straßenlaternen am Donnerstag aus und will so 54.000 Euro einsparen.

Elberfeld. Es wird dunkel. Zumindest auf dem Sonnborner Kreuz. Ab Donnerstag, 30. September, werden die Strahler auf dem Autobahnkreuz ausgeschaltet. Nach Auskunft der Stadt soll dies erst probeweise in diesem Herbst und Winter geschehen. In dieser Zeit werden die Auswirkungen auf den Verkehr analysiert. Sollte das Ergebnis positiv sein, dann bleibt das Sonnborner Kreuz dauerhaft dunkel.

Stadt zahlt für Beleuchtung aufgrund Vertrag von 1974

Grund für die Maßnahme ist, dass die Stadt 54 000 Euro an Stromkosten sparen möchte. 2009 wurden 60 000 Euro an Strom für das innerstädtische Autobahnkreuz bezahlt. Die Summe lässt sich nicht ganz einsparen, weil die bisher durch das Autobahnkreuz beleuchteten Nachbarstraßen nun eine Ersatz-Beleuchtung brauchen, deren Kosten die Stadtverwaltung auf zirka 6000 Euro schätzt. Die Stadt zahlt die Stromkosten für die Autobahnbeleuchtung aufgrund eines Vertrages, den sie 1974 mit dem Land geschlossen hat. "Das ist ein Sonderfall", bestätigte Stadtsprecherin Martina Eckermann die Regelung

Sie bezeichnet die gelbe Beleuchtung des Kreuzes als ein Relikt aus dem Jahr 1974 und weist darauf hin, dass deutsche Autobahnen nachts nicht beleuchtet seien: Bis auf wenige Ausnahmen, zu denen bisher das Sonnborner Kreuz gehörte.

Die Entscheidung sei in Abstimmung mit dem Landesbetrieb Straßen gefallen, zumal sich die Stadt im Rahmen des Konjunkturpaketes II von nicht mehr zeitgemäßen Straßenlaternen trennen möchte.Im Rahmen dieses Konjunkturpaketes tauscht die Stadt etwa 7.000 Straßenlaternen im Stadtgebiet aus und möchte damit zirka 200.000 Euro im Jahr sparen.

Die A 46 - auf der seit mehreren Jahren ununterbrochen gebaut wird - hat in der jüngeren Vergangenheit durch zahlreiche Unfälle für Aufsehen gesorgt. Die Stadt erklärt, dass die Laternen des Autobahnkreuzes im südlichen Teil ab Sonnborner Ufer in Richtung Düsseldorf bereits 1982 abgeschaltet wurden. Damals habe es keine negativen Auswirkungen auf den Verkehr gegeben. Jetzt soll auch der Rest eingespart werden.Der Landesbetrieb Straßen hat nach Auskunft von Eckermann angekündigt, zu überwachen, ob sich die Zahl der nächtlichen Unfälle nach der Abschaltung der Straßenlaternen erhöhen wird.

Davon gegen derzeit allerdings weder der Landesbetrieb noch die Stadt aus. Grund: In den vergangenen Jahren wurde in NRW die Beleuchtung mehrerer Autobahnstücke und -kreuze entweder schrittweise oder auf einmal abgeschaltet - ohne dass die Zahl der Unfälle zugenommen habe. Zuletzt, so Eckermann, sei dies auf der A 555 bei Köln-Wesseling geschehen, ohne dass mehr Unfälle gezählt wurden.

Hinzu komme, dass die Unfälle auf der A 46 nach Auskunft des Landesbetriebes nicht im Sonnborner Kreuz sondern in den Baustellen verursacht würden. Da sei es unerheblich, ob das Kreuz beleuchtet sei oder nicht.

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