Am Planungsengpass in Wuppertal führt für viele Projekte kein Weg vorbei
Da die Fördergelder für den Bau von Kitas und Schulen sprudeln, liegen andere Bauvorhaben auf Eis. Eine schnelle Besserung ist nicht in Sicht.
Wuppertal. Mit der Sanierung der Dächer der Zoosäle hat die Stadt 2014 den dramatischen Zerfall des denkmalgeschützten Gebäudes am Eingang des Wuppertaler Zoos gestoppt. Doch inzwischen ist Ernüchterung eingekehrt, denn das Projekt Fuhlrott Campus in den Zoosälen ist vorerst zum Stillstand gekommen. Dem Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal (GMW) fehlen schlichtweg die Planer, weil der Schwerpunkt der Arbeit auf den Bau und die Sanierung von Kitas und Schulen gelegt wurde. Die Zoosäle sind kein Einzelfall, denn die Stadt kämpft mit Personalengpässen im Hoch- und Tiefbau.
In Wuppertal spielt sich der Streit zwischen Kanzlerkandidat Martin Schulz und Kanzlerin Angela Merkel sozusagen in Realgeschwindigkeit ab. Herausforderer Schulz hatte ein Investitionsfeuerwerk von Bund, Land und Kommunen gefordert, die Kanzlerin damit gekontert, dass es am fehlenden Geld nicht liege, sondern daran, dass nicht genügend Planer zur Verfügung stünden. Das ist die Situation auch in Wuppertal.
„Die Entscheidung, das Projekt Zoosäle zurückzustellen, ist mir sehr schwer gefallen, weil das Thema Fuhlrott Campus mit Herzblut verbunden ist“, sagt Hans-Uwe Flunkert, Geschäftsführer des GMW. In den Zoosälen soll ein Kompetenz- und Bildungszentrum des Grünen Zoos entstehen, in dem unter anderem die Zooschule, das Aquarium mit einer Wupperlandschaft und ein Veterinärzentrum untergebracht wird. Zudem sollen dort in Wechselausstellungen Exponate aus dem früheren Fuhlrott-Museum zu sehen sein, die an andere Museen abgegeben wurden.