Wuppertal Am Bahnhof Mirke gibt es jetzt eine „Ballettstange“

Mirke · Die Stadt hat den Utopisten einen Zaun vor die Trasse gesetzt — die nehmen’s mit Humor.

 Fürs Foto wurde der Zaun zur Ballettstange.

Fürs Foto wurde der Zaun zur Ballettstange.

Foto: Wolf Sondermann

. Sportmöglichkeiten an der Nordbahntrasse gibt es einige. Parkour in Wichlinghausen, Streetball am Briller Kreuz oder Calisthenics an der Benrather Straße - und jetzt auch Ballett am Bahnhof Mirke. Jedenfalls haben die Utopisten für ein Foto, das eifrig in den sozialen Netzwerken geteilt wurde, den neuen Zaun, der die Gastronomie des Café Hutmacher von der Nordbahntrasse trennt, zu einer Ballettstange umfunktioniert. „Eine Aktion mit einem Augenzwinkern“, betont Johannes Schmidt - und in Richtung Stadt. Die hatte nämlich in der vergangenen Woche den Zaun aufgestellt, ohne in der Mirke vorher irgendjemandem Bescheid zu sagen — sagen die Utopisten. Die öffentlichkeitswirksame Ballettstunde sei nun ein Mittel gewesen, darauf aufmerksam zu machen, dass ein Runder Tisch vielleicht einmal von nöten sei.

Hintergrund aus Sicht von Utopiastadt sei nämlich eine langwierige Diskussion, die seit vergangenem Jahr noch einmal Fahrt aufgenommen hat: Wie lässt sich vereinbaren, dass die Nordbahntrasse zum einen ein eifrig genutzter Verkehrsweg, zum anderen aber auch — gerade im Bereich Mirke — Ort für Veranstaltungen ist (die WZ berichtete)?

„Wir hätten uns gewünscht, dass man mit uns gesprochen hätte, bevor der Zaun aufgestellt wird“, sagt zum Beispiel Johannes Schmidt. Man sei ja gar nicht dagegen, hätte aber unter Umständen ja auch optische Alternativen vorschlagen können.

Der jetzige Zaun sei nur ein Provisorium, betont Verkehrsdezernent Frank Meyer auf WZ-Anfrage. Würde in gemeinsamen Gesprächen eine andere Lösung gefunden, „können wir da auch was anderes hinsetzen“. Der Zaun sorge dafür, dass dort keine Fahrzeuge mehr den Weg auf die Trasse finden. Sein Ressort habe, so Meyer, mehrfach bei den Utopisten angefragt, was die sich für eine Lösung vorstellen könnten, „aber keine Antwort erhalten“, so Meyer. „Deshalb mussten wir jetzt reagieren.“ Der schlimmste Fall sei nun einmal, dass Autofahrer, die auf der Trasse eigentlich nichts zu suchen hätten, mit Fahrradfahrern kollidieren. „Das wollen wir verhindern.“

Dass das Ressort Straßen und Verkehr versucht habe, mit Utopiastadt Kontakt aufzunehmen, sei ihm nicht bekannt gewesen, so Schmidt. Zumal er auch nicht gesehen habe, dass viele andere Fahrzeuge außer den erlaubten Ausnahmen wie Polizei oder Wichernhaus überhaupt auf der Trasse unterwegs gewesen sind. Für die Utopisten sei auch eher das Büro des Oberbürgermeisters Ansprechpartner gewesen, da das sich um einen Termin für den Runden Tisch bemühen wollte. Geplant sei der für Mai gewesen. Schmidt hofft aber, dass es jetzt einen deutlich früheren Termin geben könnte. Zum einen sei Mai schon ziemlich spät im Hinblick auf die Veranstaltungssaison. Zum anderen sei nun noch die Aufstellung des Zauns dazwischen gekommen.

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