Altes Kinderheim wird das erste Kinderhospiz der Stadt

Projekt: Geplant sind: Kurzzeitpflege für todkranke Kinder und Entlastung für die Eltern. Jetzt werden Bau-Details geklärt.

Wuppertal. Die Caritas will in dem ehemaligen städtischen Kinderheim "Zur Kaisereiche" im Burgholz ein stationäres Kinderhospiz einrichten. Als Ergänzung zum ambulanten Kinderhospizdienst der Caritas, der derzeit 27 Familien im Bergischen betreut, soll dort Tages- und Kurzzeitpflege für Kinder mit lebensverkürzenden Erkrankungen und für schwerstmehrfach behinderte Kinder angeboten werden.

Außerdem soll es ein Freizeit- und Erholungsangebot für Kinder und ihre Familien geben. Das teilten Caritasdirektor Eckhard Arens und Silke Kirchmann, Leiterin des Palliativen Hospizdienstes, gestern auf einer Pressekonferenz der Stadt mit.

Für Arens ist das stationäre Kinderhospiz das "letzte Mosaiksteinchen" in der guten Versorgungssituation Wuppertals: "Die Eltern fragen immer wieder, ob wir ihnen in der Ferienzeit oder übergangsweise einen Platz anbieten können, weil sie es in der familiären Situation nicht mehr schaffen", sagte Arens.

Silke Kirchmann betonte, dass das "Kinderhaus Zur Kaisereiche" - so der vorläufige Name des Projektes - auch ein "Haus des Lebens" werden sollte, in denen die betroffenen Kinder ihren Bedürfnissen nachgehen und außerdem in ihren letzten Tagen betreut werden können. Wichtig sei darüber hinaus die Entlastung der Eltern. So ist geplant, dass die unheilbar kranken Kinder zu ortsüblichen Babysittergebühr betreut werden - zum Beispiel wenn die Eltern einfach mal ins Kino oder die Oper gehen wollen - Dinge, die für die betroffenen Familien zumeist in weite Ferne gerückt sind. Neben zwei Beatmungsplätzen ist zudem ein Hol- und Bringdienst geplant. Ganze Familien sollen vor Ort untergebracht werden können. Das Projekt soll in Zusammenarbeit mit der Kinderklinik und niedergelassenen Kinderärzten verwirklicht werden.

Die Lage des alten Kinderheims - das Landschaftsschutzgebiet mitten im Wald - ist aus Sicht der Caritas optimal geeignet. Inwiefern das arg in die Jahre gekommene Gebäude baulich verändert werden darf, wird jetzt bei der Stadt geprüft. Vorerst gab Oberbürgermeister Peter Jung aber grünes Licht: "Ich bin sehr dankbar für die Initiative und bin bereit, mögliche Stolpersteine aus dem Weg zu räumen."

Bei der Caritas stehen die Mittel für die Planung zur Verfügung, auch Änderungen am Haus müsste der Träger übernehmen. Die Betreuungsplätze sollen langfristig über den Pflegesatz der gesetzlichen Kassen, die Caritas und Spenden finanziert werden.

Einen konkreten Zeitplan für das Projekt gibt es noch nicht. Arens betonte: "Wir wollen das Konzept so schnell wie möglich realisieren. Es hat oberste Priorität." Für die Realisierung des Kinderhaus sucht die Caritas übrigens noch Kooperationspartner.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort