Also doch: Fliegerbombe unter dem Jungen-Klo

Die Fünf-Zentner Bombe unter dem Toilettentrakt der Realschule Vohwinkel wird am Montag entschärft.

Wuppertal. "Knaben" ist an der Tür zu lesen - 1964 wurden Jungs noch so genannt. Aus diesem Jahr stammt auch der Toilettentrakt der Realschule Vohwinkel an der Blücherstraße, und zurzeit sieht er sogar noch ein bisschen älter aus. Der Grund: Die Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg - sie liegt tatsächlich unter der WC-Anlage.

Um sie aufzuspüren, wurden die Kloschüsseln abmontiert und an der Wand aufgereiht. Dort, wo sie standen, klafft ein drei Meter tiefes Loch im Boden.Alte Luftaufnahmen der alliierten Streitkräfte hatten die Existenz der Bombe bereits vermuten lassen. Mit einer sogenannten Tiefensondierung, bei der Prüfgeräte durch Röhren von bis zu sieben Metern Tiefe ins Erdreich gebracht werden, war nach ihr gefahndet worden. Jetzt ist so gut wie sicher: In 3,25 Metern Tiefe liegt das 250 Kilogramm schwere Kriegserbe.

"Ein gängiges Modell", ist von Fachleute zu hören. Weder besonders groß noch besonders klein, aber natürlich noch immer eine potenzielle Gefahr.Bis auf wenige Zentimeter hat sich der Kampfmittelräumdienst seinem Ziel bereits genähert, am kommenden Montag soll die Fliegerbombe dann entschärft werden. "Gut, dass das alles in den Sommerferien passiert", sagt Schulleiter Burkhard Eichhorn - auch mit Hinblick auf den komplett unbrauchbaren Toilettentrakt.

Dort sieht es nämlich so aus, als habe tatsächlich eine Bombe eingeschlagen. Bis Ende der Ferien werde das Jungen-Klo wieder hergerichtet, sagt der Schulleiter. Mit einer Renovierung der betagten WC-Anlage rechnet Eichhorn allerdings nicht. Die alten Schüsseln kommen aller Voraussicht nach wieder zum Einsatz - und werden damit buchstäblich zu "Bomben-Trichtern".

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