Alles andere als ein Gnadenakt

Das "Wohnzimmergespräch" am Julius-Lucas-Weg macht eines deutlich: Eine Stadtautobahn wie die A 46 zu bauen, hätte heute nicht den Hauch einer Chance. Und sie wiegt aus Sicht zehntausender Anwohner und Fahrer, die täglich im Stau stehen, tonnenschwer - die Hypothek aus automobilen Jahrzehnten, als die A46 ohne Rücksicht auf Verluste zu dem gemacht wurde, was sie heute ist: laut, anstrengend und überlastet.

Vor diesem Hintergrund ist die Härtefallregelung auf Bundesebene - so freiwillig sie auch sein mag - auch in Zukunft alles andere als ein Gnadenakt. Sollte der Landesbetrieb 2012 tatsächlich alle Lärmschutz-Bauwerke errichtet haben, muss nach weiteren Wegen gesucht werden, die Belastung entlang der A 46 so gering wie möglich zu halten. Eine Perspektive sind neue, geräuschärmere Fahrbahnbeläge, wie sie bald im Abschnitt an der Mirker Höhe zum Einsatz kommen. Da aber auch das in Zukunft eine Menge Geld kosten wird, ist die Stadt Wuppertal gut beraten, auf Landes- und Bundesebene rechtzeitig Druck zu machen.

Der mit jedem neuen Tag überfällige Lückenschluss auf den Südhöhen ist ein weiterer wichtiger Schritt, um die A 46 auf Dauer zu entlasten - mit einer direkten Verbindung zwischen dem Sonnborner Kreuz und der A 1. Und auch Wuppertals Landtags- und Bundestagsabgeordnete müssen sich daran messen lassen, wie sie sich für den Schutz der Anwohner an den beiden Autobahnen einsetzen. Im Moment ist es - zumindest auf dieser Ebene - viel zu still.

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