Alle sehen tatenlos zu

Woran erkennt man eine arme Stadt? An abgesperrten Brücken, an entwidmeten Treppen, an maroden Straßen und an Politikern, die das alles seit Jahren als gegeben hinnehmen. Der Verweis auf leere Kassen ist bei der Verkehrsinfrastruktur längst zur General-Entschuldigung geworden, was auf kommunaler Ebene sicherlich auch in einigen Punkten zutrifft.

Eine arme Stadt erkennt man aber auch an der vornehmen Zurückhaltung ihrer Mandatsträger in Bund und Land, wenn es um die immer länger werdenden Flickenteppiche in ihren Wahlkreisen geht.

Während auch Wuppertals Autofahrer brav hohe Steuern zahlen und skandalös marode Straßen in Reparaturwerkstätten gleich noch mitbezahlen, herrscht beim Blick auf Brücken und Straßen eine Tatenlosigkeit, die ihresgleichen sucht und mit der Sicherheit spielt: Marode Straßen sind nicht nur ein Ärgernis, sondern eine Unfallgefahr für alle, die dort unterwegs sind - als Fußgänger, Fahrrad-, Motorrad- oder Autofahrer. Die Infrastruktur in Ostdeutschland ist in weiten Teilen mit Steuergeld-Millionen saniert. Jetzt ist der Westen an der Reihe.

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