Alkohol-Razzia im Karnevalstrubel

Was das Ordnungsamt an Weiberfastnacht in Elberfeld erlebte.

Wuppertal. Seit Juni 2008 gibt es beim Ordnungsamt die Abteilung für Jugendschutz. Ziel unter anderem: Den Alkoholmissbrauch bei Minderjährigen eindämmen. Der vergangene Altweiber-Donnerstag war natürlich ein neuralgisches Datum für die Ordnungshüter. Die gute Nachricht: Verglichen mit den Karnevalshochburgen Köln und Düsseldorf, ging es in Wuppertal geradezu gemütlich zu. Die schlechte Nachricht: teilweise schwerstbetrunkene Jugendliche gab’s an Altweiber natürlich auch in Wuppertal. "Nicht ansprechbarer betrunkener Jugendlicher im Schnellrestaurant aufgegriffen. Krankenwagen verständigt", lautet beispielsweise eine Alarm-Meldung am Donnerstagabend.

Vor Ort treffen die Ordnungsamtler einen 17-Jährigen, der so betrunken ist, dass er nicht mehr gerade auf dem Stuhl sitzen kann. Ein Alkoholtest ist unmöglich. Seine Freunde wissen angeblich nicht, was der Betrunkene alles zu sich genommen hat. Was in den jungen Körper reingekippt worden ist, muss auch wieder raus. Seinen Begleitern ist es allerdings zuwider, den Kopf des Betrunkenen zu halten, während er sich mitten im Restaurant übergibt.

Die Ordnungshüter müssen eingreifen, den Kopf des Jungen stützen, den er selbst nicht mehr aufrecht halten kann. Der Krankenwagen trifft ein, nimmt den Patienten mit. Die "Freunde" sind schnell verschwunden. Die Eltern werden darüber informiert, dass ihr Sohn im Krankenhaus zu finden ist.

Direkt vor dem Schnellrestaurant wird die nächste Gruppe aufgegriffen. Volljährig sind sie alle, aber so betrunken, dass sie direkt neben dem Wagen des Ordnungsamtes an Schilder urinieren. Auch sie bekommen ein Knöllchen. Ärger gibt es auch für einen Tankstellen-Kassierer. Der soll einem 15-Jährigen Wodka verkauft haben. Und da ist noch der 17-Jährige, der offensichtlich unter Alkoholeinfluss ziellos über die dicht befahrene Gathe irrt. Auch für ihn ist die Weiberfastnacht zu Ende.

Am Döppersberg werden derweil vereinzelt Karnevalisten angesprochen, die fürs Rauchen in der Öffentlichkeit offensichtlich noch zu jung sind. Auch ihre Namen landen im roten Notizbuch der Ordnungshüter. Auch wenn sich einige dagegen sträuben: Um einen Anruf bei den Eltern und das Entsorgen der Zigaretten kommen die Erwischten nicht herum.

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