EN-Kreis: Verwaltung berichtet über die Planung in Ennepetal Gefahrenabwehrzentrum: Diskussion über Bauweise

EN-Kreis · In Ennepetal ist ein neues Gefahrenabwehrzentrum geplant. Diskussionsbedarf besteht in Bezug auf die Bauweise.

 Ein wichtiger Teil des geplanten Gefahrenabwehrzentrums am Strückerberg zwischen Gevelsberg und Schwelm wird auch die Kreisfeuerwehrzentrale sein.

Ein wichtiger Teil des geplanten Gefahrenabwehrzentrums am Strückerberg zwischen Gevelsberg und Schwelm wird auch die Kreisfeuerwehrzentrale sein.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Die Planungen für das neue Gefahrenabwehrzentrum des Ennepe-Ruhr-Kreises am Strückerberg in Ennepetal laufen. Die für den 21. April geplante Sitzung des Ausschusses für Bauen musste entfallen, stattdessen wurde eine Videokonferenz abgehalten, in der auch vom aktuellen Stand des Gefahrenabwehrzentrums berichtet wurde. Entscheidungen konnten an diesem Tag keine getroffen werden.

Im Bauausschuss wird regelmäßig über den Planungsfortschritt informiert. Gegenwärtig läuft die sogenannte Vorplanung. Dies sei die Planungsphase, in der wesentliche Grundlagenentscheidungen zu treffen seien, heißt es aus der Verwaltung.

Eine wichtige Frage dreht sich aktuell um die Bauweise des Geschossbaus, der Teil des Gefahrenabwehrzentrums wird. Hier lautet die Empfehlung der Verwaltung, auf konventionelle Weise mit Stahlbeton zu bauen, da so der Funktion des Gebäudes am besten Rechnung getragen werde. Dies sieht auch Oliver Flüshöh, der Vorsitzende des Bauausschusses, so. „Ich lehne Holz nicht ab, aber nicht bei so einem Gebäude“, so der CDU-Politiker. Es mangele bei der Holzbauweise an hinreichenden Erfahrungen für ein Gebäude mit derartig spezieller Funktion, insbesondere in Bezug auf den Brandschutz.

Zudem sorge auch der Mehraufwand der Holzbauweise dafür, dass er den konventionellen Bau bevorzuge.

„So wie es dargestellt wurde, können wir Stahlbeton nicht folgen“, kommentiert Sabine Kummer-Dörner, Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen und Mitglied im Ausschuss für Bauen. Dazu fehlten noch weitere Argumente. Es sei wichtig, die Funktion des Gebäudes zu beachten, so Kummer-Dörner, aber es gebe auch Beispiele für Feuerwehrgebäude aus Holz. Ihr Wunsch lautet, die Planung möge erneut in die Recherche einsteigen. Es stelle sich außerdem die Frage, welche Art von Beton man einsetze. Der Leitgedanke solle die Nachhaltigkeit der Baustoffe sein, so Kummer-Dörner.

Lüftung, Heizung und
Kühlung scheinen geklärt

Weitere Themen der Vorplanung sind das Lüftungskonzept, die Wärme-Erzeugung und die Kühlung. Hier scheint wenig Diskussionsbedarf innerhalb der Politik zu bestehen, wie sich in der Videokonferenz zeigte.

Es empfehle sich der Einbau einer Lüftungsanlage, so das Projektteam, da neben der Herstellung einer guten Raumluftqualität auch die Sicherheitsanforderung beachtet werden müsse, dass es in der Leitstelle keine zu öffnenden Fenster geben dürfe. Eine der geprüften Varianten zur Wärmeerzeugung sieht die Verwendung von Holzpellets vor. Neben der höheren Feinstaubbelastung durch die Verbrennung von Holz wird der Personalaufwand zur Beschaffung und ein höherer Platzbedarf für die Lagerfläche der Holzpellets vom Projektteam als nachteilig angesehen. Die Empfehlung der Verwaltung lautet, auf Sole-Wärmepumpe und Gas-Kessel sowie Kompressionskälte zu setzen. Für die Kühlung der Leitstelle empfiehlt das Projektteam eine kombinierte Luft- und Wasserkühldecke, da diese für ein besseres Raumklima sorge und gegenüber einer reinen Luftkühlung weniger Platz benötige.

Ein Gefahrenabwehrzentrum zu planen, sei insgesamt ein langer und komplizierter Prozess, erklärt Flüshöh. „So ein Gebäude kann man nicht mal eben am Reisbrett entwerfen“, so Flüshöh. Der Prozess ginge jedoch recht zügig voran und über das Thema werde regelmäßig im Bauausschuss beraten. Man handele nach der Maßgabe „lieber gründlich, als schnell“, so Flüshöh. In dem Punkt seien sich Verwaltung und Politik einig.

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