Wuppertal GWG-Häuser: Ärger um Rodung

Uellendahl · Kritik: Arbeiten seien in der Schutzzeit erfolgt.

 Die GWG hat begonnen, die Grünstreifen an den Häusern am Domagkweg zu roden.

Die GWG hat begonnen, die Grünstreifen an den Häusern am Domagkweg zu roden.

Foto: Sylvia Meyer

Sylvia Meyer (Bündnis 90/Die Grünen) spricht von einem „Kahlschlag“. Die GWG hat den Eingangsbereich ihrer Häuser am Domagkweg kürzlich massiv gerodet. Die komplette Bepflanzung sei entfernt worden. Ohne die Mieter, die in Absprache mit der GWG zum Teil diese Bepflanzungen selbst gemacht und gepflegt hätten, vorab zu informieren, klagen diese, so Meyer. Eine engagierte Anwohnerin hätte daraufhin die Stadt eingeschaltet, weil die Rodung auch noch in eine Zeit fiel, in der zum Schutz der Tiere solche Arbeiten eigentlich gar nicht ausgeführt werden dürften. „Es war einen Monat vor Ablauf der Schutzfrist“, ärgert sich Meyer.

Die Stadt habe daraufhin die GWG gestoppt. Zudem sammeln die Mieter Unterschriften. Die Grünen wiederum wollen am Donnerstag mit einem Dringlichkeitsantrag das Thema auf die Tagesordnung der Bezirksvertretung Uellendahl-Katernberg bringen. Beginn der Sitzung ist um 19.15 Uhr in der Gesamtschule an der Kruppstraße.

GWG räumt Fehler ein:
„Gut gedacht, schlecht gemacht“

„Es ist unglücklich gelaufen“, räumt Oliver Zier, Geschäftsführer der GWG, ein. Zum einen habe die beauftragte Firma zu früh gerodet. „Das war aber ganz klar unser Fehler“, so Zier. Zum anderen sollte eigentlich nach dem Bereinigen der Flächen direkt damit begonnen werden, die neuen Beete anzulegen. „Das ist leider nicht passiert“, sagt der GWG-Chef, der Verständnis dafür hat, dass die Anwohner mit dem aktuellen Zustand alles andere als glücklich sind. Zudem sei die Kommunikation nicht gut gewesen.

Dass die Beete, Zier spricht von etwa 16 bis 20, neugestaltet werden sollen, sei eigentlich ein Impuls aus der Mieterschaft gewesen. „Es war von uns gut gedacht, aber schlecht gemacht“, sagt Zier. Ziel sei die Aufwertung der Grünanlagen. Nicht bei allen Flächen müsste man aber „tabula rasa“ machen, auf einigen soll die Pflanzung auf jeden Fall erhalten bleiben. Zier widerspricht zudem Gerüchten, die nach der Rodung der ersten Flächen aufkamen. Nein, es werde nicht nur einfach Rollrasen verlegt. Eine neue Bepflanzung sei geplant. Was gepflanzt werden soll, sei natürlich auch eine Geldfrage. Aktuell gebe Gespräche mit dem Unternehmen Leonhards. „Es soll alles schön und ordentlich werden“, verspricht Zier.

Vor Ende der Schonfrist wird an den Streifen nichts mehr gemacht

Die Mieter sollen in den nächsten Tagen Post von der GWG erhalten. In dem Brief will die Gesellschaft über das weitere Vorgehen informieren und lädt zudem zu einem Ortstermin ein, an dem interessierte Anwohner teilnehmen können. Vor dem 30. September, dem Ende der Schonfrist, werde aber auf keinen Fall weiter gerodet, sagt Zier.

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