Adel verpflichtet: Große Schau der Rassekatzen

In der Uni-Halle gastierte die Ausstellung „World of Cats“. Sie lockte mit edlen Katzen zahlreiche Besucher an.

Wuppertal. Parkplatznot rings um die Uni-Halle deutet normalerweise auf ein Rockkonzert hin. Der Andrang am Wochenende aber galt der „2. World of Cats“, dem großen Schaulaufen der Katzen, für das der International Cat Club den Standort Wuppertal ausgewählt hat.

Vorbei an Kratzbäumen, Trockenfutter und Gummimäusen führt der Spießrutenlauf hinein in die große Halle, wo sogleich der Vorzug gegenüber Hunden, Kaninchen und Tauben auffällt: Katzen mögen keine Eigengerüche, weil sie bei ihren Jagdausflügen hinderlich sind.

Kurios ist bei allem tierischen Reinemachen, dass nur für Herrchen und Frauchen die Stühle mit schützenden Plastiktüten überzogen wurden. Auf so einer Garnitur hockt auch Familie Thomas aus dem sächsischen Neukirchen und hält Wache über Yukka und Yulie.

Doch halt, die Tiere haben keinen gar so bürgerlichen Namen. Kater Yukka heißt mit Beinamen „vom Großen Pascha“, Yulie eigentlich „Yulie vom Hammerstein“. Wir haben es mit Adel zu tun, und das lässt sich die Menagerie sehr wohl anmerken. Nachdem Yukka am Samstag einen Pokal abgeräumt hat, blickt er hoheitsvoll auf die Besucher. Auch Orlando vom Paradiesquell ist ein Spitzengewächs aus dem thüringischen Caaschwitz, wo ihm Brigitte Theil als menschlicher Dosenöffner dient.

Sie seien zum ersten Mal in Wuppertal, erzählen die tierlieben Gäste und fügen stolz hinzu, dass sie inzwischen auch schon die Schwebebahn gesehen haben. Solcher Firlefanz lässt Orlando, Yukka und Yulie völlig kalt. Sollen sich die Menschen doch alleine mit ihrem Quatsch vergnügen.

Allerdings gibt es unter den angenehmen Seiten des Lebens auch Dinge, die sich Mensch und Tier gleichermaßen gefallen lassen. Dazu zählt die Hängematte, in der sich Santa Claus of Tommy’s Town House gerade räkelt. Er ist der Neuzugang im Hause von Sylvia und Heiko Gell, die den Prachtkerl just auf der Weltausstellung entdeckt und sogleich gekauft haben.

Von seinem früheren Wohnort Bergisch Gladbach wird Santa Claus jetzt nach Weidensdorf ziehen. Letztlich ist das nicht der große Einschnitt ins Leben, denn die meisten Rassekatzen sind Stubentiger.

Für Sylvia Gell war gerade das ein Argument, vom Feld-, Wald- und Wiesenkater auf die Zucht umzusteigen. Denn die normale Hauskatze mit Freigang kommt im wörtlichen Sinne viel schneller unter die Räder.

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