Abenteuer Eisenbahn: Der große Traum in auf Schienen

Im Maßstab von 1:87 erwacht auch die Barmer Bergbahn wieder zum Leben.

Langerfeld. Vater und Sohn müssen schon ganz genau hingucken, um zu erkennen, was im Sägewerk vor sich geht. Das Licht brennt, die Maschinen sind in Bewegung, aber alles ist ganz klein, auch drum herum: Die Gebäude, die Bäumchen, die Züge und die Menschen, die auf sie warten, sind auf der Modellbahn-Ausstellung winzig.

Am Freitag und Samstag gab es in der Christus Gemeinde an der Windhukstraße Modellbau auf 500 Quadratmetern zu sehen. Fünf Vereine und sieben einzelne Modellbauer präsentierten Anlagen verschiedener Spurweiten. Liebe zum Detail kennzeichnet die Vierjahreszeiten Landschaft von Egbert Schnütgen, durch die ein sogenannter Silberling fährt. Der Personenwagen im Maßstab von 1:160 durchquert Frühling, Sommer und Herbst in Richtung Winter.

1942 hat Egbert Schnütgen eine Modelleisenbahn von seinem Onkel geschenkt bekommen. Da war er gerade fünf: „Das war damals eine richtige Seltenheit“, erinnert er sich. Trotzdem hat die Begeisterung nach einiger Spielzeit wieder nachgelassen. Die Leidenschaft der erwachsenen überwiegend männlichen Besucher der Ausstellung, die genau begutachten, Fragen stellen und ihre kaputten Bahnen zum „Lokdok“ bringen, ist fast größer, als die der Kinder. Doch auch die Kleinen machten hier und da ganz große Augen und nutzen die Gelegenheit, kleine Häuschen zu basteln. Es ist ein vielseitiges Hobby: „Ob Holzarbeit, Elektrik, oder Gestaltung, man kann jede Menge Lernen, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt“, erklärt Egbert Schnütgen.

Jeden Modellbauer fasziniert etwas anderes. Bei ihm ist es die Landschaftsgestaltung. Die Mitglieder des Wuppertal-Achse wiederum bauen die historische Stadt nach. Der ehemalige Bahnhof und das Friedrich-Engels-Geburtshaus stehen wieder — wenn auch im Maßstab von 1:87. Auch die Barmer Bergbahn, die von 1894 bis 1959 gefahren ist, wird in Langerfeld wieder lebendig.

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