Wuppertal Ab Frühjahr wird der Zoo umgebaut

Die Freifluganlage Aralandia soll 2018 eröffnet werden. Dann wird es auch in der Gastronomie ein neues Angebot geben.

Wuppertal: Ab Frühjahr wird der Zoo umgebaut
Foto: Peter Sondermann/www.city-luftbilder.de

Wuppertal. Mit dem Projekt Aralandia setzt der Zooverein einen Meilenstein in der Entwicklung des Grünen Zoos. Nach einer umfangreichen Planungsphase soll im Frühjahr 2017 mit dem Bau einer europaweit einzigartigen Freifluganlage für Papageien begonnen werden. 2018 wird die Eröffnung angepeilt. Der knapp 1800 Mitglieder zählende Zooverein steuert aus eigener Kasse rund drei Millionen Euro zu den Gesamtkosten von vier Millionen Euro für die Züchtung und Haltung der seltenen Lear-Aras bei.

„Allein in diesem Jahr sind mehr als 150 neue Mitglieder hinzugekommen“, sagt Bruno Hensel, Vorsitzender des Zoovereins. Die Entwicklung gibt dem Zooverein Mut, große Projekte wie Aralandia anzupacken. Das Berliner Architekturbüro Dan Pearlman hat das Konzept entworfen, das Gebäudemanagement der Stadt (GMW) steuert das Projekt. „Der Gedanke, dass die Besucher die Vögel ohne trennende Scheiben erleben können, ist faszinierend. Um das zu ermöglichen, müssen aber viele Details beachtet werden. So muss ein Lärmgutachten erstellen, denn Papageien machen Krach“, sagt GWG-Geschäftsführer Hans-Uwe Flunkert. Die Freifluganlage soll das in die Jahre gekommene Papageienhaus ersetzen.

Aralandia wird zudem ein Baustein im neuen Gastronomiekonzept des „Grünen Zoos 2020“ sein. „Es ist ein kleiner Gastronomiebereich geplant, der vom Zooverein betrieben wird und vermutlich am Ausgang der Freiflugvoliere liegen wird“, sagt Flunkert. Dieses Angebot werde den Kiosk neben dem Gehege der Flamingos ersetzen.

Zusätzliche Besucher, die durch die neue Attraktion kommen werden, bedeuten also nicht gleichzeitig zusätzliche Bewirtungsstationen. „Ich glaube, unser gastronomisches Angebot ist ganz gut. Deshalb möchten wir nichts übers Knie brechen, sondern gezielt mit dem Gebäudemanagement und der Culinaria als Betreiber des Okavango planen, wo noch Bedarf für die Besucher ist“, sagt Andreas Haeser-Kalthoff.

Der Biologe ist der Geschäftsführer der vor anderthalb Jahren gegründeten Zoo-Service Wuppertal GmbH, die zum Zooverein gehört und die finanzielle Seite des ansonsten gemeinnützigen Vereins abwickelt. Dazu zählt unter anderem der Betrieb von zwei Kiosken innerhalb des Zoos am Tigertal und am Gehege der Flamingos.

Bei allen baulichen Veränderungen im Zoo müssen die Vorgaben des Denkmalschutzes und des Naturschutzes berücksichtigt werden. Zudem gilt es, Anlagen und Bauten für die Gastronomie harmonisch in das gartenbauliche Konzept von Heinrich Siesmayer einzufügen, der den 1881 eröffneten Zoo geplant hat.

„Es gibt genügend Möglichkeiten, wo wir etwas hinbauen könnten und wo der Denkmalschutz nichts dagegen haben kann. Zum Beispiel könnte man auf dem Gelände der alten Waldschenke etwas Neues andenken“, berichtet Haeser-Kalthoff.

Doch bis dazu Überlegungen angestellt würden, müssten erst andere Projekte abgeschlossen sein. „Das ist immer eine Sache von Manpower und Finanzen.“ Die Vorstellung, dass der Zoo-Verein weitere Kioske betreibt, habe zwar Charme, sei aber kaum realisierbar. „Ich will den Verein nicht überfordern. Ich weiß, wo unsere Grenzen sind“, sagt der Geschäftsführer.

Würden die Besucher nicht mehr essen und trinken, wenn sie wüssten, dass der Gewinn über den Verein direkt wieder in den Zoo zurückfließt? Nein, sagt Haeser-Kalthoff. „Wir machen jetzt schon an den beiden Kiosken kenntlich, dass es sich um Angebote des Zoo-Vereins handelt.“ Aber das würde von den Kunden kaum wahrgenommen, da sich die Preise kaum von denen der Culinaria im Restaurant Okavango unterschieden.

Vorstellen kann sich Andreas Haeser-Kalthoff hingegen, dass es weitere mobile Snackstationen gibt, die je nach Bedarf und Wetterlage geöffnet werden — wie zum Beispiel am Junior-Zoo. „Hier werden bei gutem Wetter Würstchen verkauft“, sagt der Zoo-Experte. „Denkmalschutz heißt nicht, dass sich gar nichts mehr verändern darf“, sagt Hans-Uwe Flunkert vom GMW.

“ 6000 Besucher beim Elefanten-Tag S. 15

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