Verkehr A46-Sperrung: Stresstest für Wuppertals Wirtschaft

Heute um 20 Uhr beginnen die Arbeiten an der Autobahn. Speditionen und IHK sehen Probleme, zeigen sich aber gelassen.

Verkehr: A46-Sperrung: Stresstest für Wuppertals Wirtschaft
Foto: Fischer

Wuppertal. Ab heute wird die Autobahn 46 in Richtung Dortmund zwischen Sonnborner Kreuz und Varresbeck voll gesperrt. Der Grund: Straßen NRW wird zwischen Katernberg und Varresbeck Flüsterasphalt verlegen. Die Folgen für die lokale Wirtschaft sind nicht abzusehen. „In einer solchen Schärfe ist das hier noch nie passiert“, sagt Thomas Wängler, Sprecher der IHK Wuppertal-Solingen-Remscheid. Er erwartet eine enorme Verschärfung der logistischen Abläufe in Wuppertal und Umgebung. In der Stadt gibt es 731 Betriebe, die zur Kategorie Verkehr und Lagerei zählen, dazu gehören auch Transportunternehmen.

Eins davon ist die Spedition Bergmann. Philipp Westhof, Disponent der Firma, rechnet vor allem mit Schwierigkeiten bei den eng getakteten Abläufen. „Wir machen hier Just-in-time-Lieferung, da wird es massiven zeitlichen Stress geben“, sagt er. Es würde einerseits problematischer, Kunden pünktlich zu beliefern, weil etwa Ziele in Leverkusen, Neuss und Ratingen vor allem über Landstraßen angefahren und schwieriger zu erreichen sein würden. Andererseits werde es zudem nicht leicht, die Fahrzeuge wieder pünktlich auf dem Hof zu haben, um sie erneut zu beladen. Aber: „Wir haben erfahrene Fahrer, die das bewältigen können.“

Das sagt auch Ulrich Brück, Geschäftsführer der gleichnamigen Spedition. Er sieht vor allem den zusätzlichen Verkehr in der Stadt als Hindernis. Die Umwege findet er verkraftbar. „Aber die nutzen ja alle“, sagt Brück, das sei das Problem. Zu finanziellen Einbußen wollen sich beide nicht äußern. Zahlen seien nicht greifbar, sagt Bergmann-Disponent Westhof.

Thomas Wängler von der IHK meint, es seien Umwege und Staus zu erwarten. Neben den Spediteuren seien davon vor allem Berufspendler betroffen. Von und nach Wuppertal sind das täglich jeweils mehr als 50 000 Menschen. In der Stadt arbeiten etwa 116 000 Menschen. Nicht alle davon nutzen die A46, geschweige denn ein Auto. Aber viele. Denn laut Straßen NRW sind in Höhe Wuppertal bei der jüngsten Messung etwa 86 000 Kraftfahrzeuge pro Tag auf der A46 gezählt worden.

Viele werden durch die Stadt fahren müssen, weil ihnen die großräumigen Umleitungen nichts nützen. Die Berufspendler sind nur zwei Tage davon betroffen. „Das ist also nicht so dramatisch“, sagt Wängler. Auch die Logistikbetriebe bleiben gelassen. Die LKW von Brück führen größtenteils weite Strecken: „Die fahren Montagmorgen raus. Da ist die A 46 gesperrt, aber sonst kaum Verkehr.“

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