70 und 50: Tuffi-Sprung und Tuffi-Buch feiern Jubiläum : Tuffi-Buch fasziniert in 7. Auflage
Wuppertal Dieses Buch hat schon Generationen von Kindern begeistert, und es wurde von Eltern und Großeltern an Kinder und Enkelkinder weitergereicht. Das Kinderbuch „Tuffi und die Schwebebahn“ erschien 1970 erstmals und feiert am 21. Juli wie der legendäre Sprung des kleinen Elefanten einen runden Geburtstag.
50 Jahre nach der Erstveröffentlichung im Selbstverlag wird es inzwischen in der siebten Auflage und in sechs Sprachen gedruckt. Neben dem Original gibt es die Erzählung vom Sturz des kleinen Elefanten aus der Schwebebahn auch in zweisprachigen Fassungen (Englisch, Französisch, Polnisch, Spanisch und Türkisch).
Ein Buch über den Tuffi-Sprung gab es zuvor nicht. 20 Jahre nach der spektakulären Werbefahrt des Zirkus Althoff erinnerten sich die Wuppertaler zwar noch gerne an den kleinen Elefanten, über dessen Sprung in die Wupper am 21. Juli 1950 weltweit berichtet wurde, doch die Geschichte wurde mündlich weitergegeben. Das mag auch daran gelegen haben, dass es kein einziges Foto von der berühmten Szene des „fliegenden Elefanten“ Tuffi gibt. Die Schwebebahn war damals zwar vollgepackt mit Fotografen, aber die waren wie gelähmt vor Angst und Schrecken, als Tuffi nach der Abfahrt vom Alten Markt in Panik geriet und eine seitliche Wand der Schwebebahn durchbrach.
Doch dann kam die Wuppertalerin Marguerita Eckel auf die Idee, ihrer Tochter Camilla ein ganz besonderes Buch zu schenken. „Der Clou war, das Schwebebahngerüst über alle Seiten durchlaufen zu lassen. Als ich nach einem Texter suchte, habe ich zufällig auf dem Weg zum Bäcker in der Südstadt Ernst-Andreas Ziegler getroffen und ihn darauf angesprochen. Und so kommt es, dass meine Tochter Camilla und sein Sohn Hansi die beiden Kinder sind, denen im Buch ein Schaffner die Geschichte von Tuffi erzählt“, erinnert sich Marguerita Eckel.
Ernst-Andreas Ziegler, der damals als Redakteur der Westdeutschen Zeitung tätig war, nahm die Recherche auf und schrieb einen Text, der den Kindern noch heute viel Spaß bereitet. „Viele Eltern und Großeltern kaufen Kinderbücher, damit die Kinder daraus lernen. Der Ansatz ist total falsch, sie müssen vor allem Spaß beim Lesen haben. Alles andere kommt von selbst“, sagt Ernst-Andreas Ziegler.
Zunächst gab es zwei Exemplare des Tuffi-Buchs: eins für Camilla und eins für Hansi. „Doch es wäre schade gewesen, wenn es dabei geblieben wäre. Der zeitlose Erfolg der Tuffi-Geschichte liegt darin, dass es ganz selten eine so unglaubliche Geschichte gibt, die wahr ist. Ein Tierkind übersteht eine gefährliche Situation unbeschadet, und die Geschichte findet in einem technischen Wunderwerk statt - wenn das keine erzählenswerte Geschichte ist?!“