7 Millionen Euro Verlust: GWG rutscht tief in die roten Zahlen

Sieben Millionen Euro Verlust brachte das vergangene Jahr. Schulden kosten zwölf Millionen an Zinsen.

7 Millionen Euro Verlust: GWG rutscht tief in die roten Zahlen
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (GWG) schließt das vergangene Geschäftsjahr mit einem Minus von fast sieben Millionen Euro ab. Zusammen mit den roten Zahlen aus dem Vorjahr weist die Bilanz ein Minus von gut 21 Millionen Euro aus. Und das in einer Situation, in der das Unternehmen ohnehin noch Schulden von rund 300 Millionen Euro (davon ein nennenswerter Teil Altlasten aus Zeiten einer Korruptionsaffäre in den 90er Jahren) vor sich herschiebt.

Das führt nach Angaben von GWG-Geschäftsführer Oliver Zier unter anderem dazu, dass die GWG jedes Jahr rund zwölf Millionen Euro an Zinsen zu zahlen hat. Kein Wunder also, wenn der Geschäftsbericht den Hinweis beinhaltet, dass gerade die künftige Zinsentwicklung ein Risiko darstellt. Dementsprechend kommt die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zu dem Schluss: „Der weitere Fortbestand der Gesellschaft ist nur dann gewährleistet, wenn die durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen die geplanten Auswirkungen zeigen.“

Mit Restrukturierungen sind insbesondere Modernisierungen gemeint. Zumal der Leerstand in noch nicht modernisierten Häusern als Gefahr gilt, so die Wirtschaftsprüfer. Denn wie Oliver Zier erklärt, stehen derzeit rund 400 der insgesamt mehr als 5900 Wohnungen leer. Gleichwohl ist die GWG in Wuppertal der größte Vermieter. Mehr als 11.000 Menschen wohnen in GWG-Wohnungen.

Die würde Zier gerne noch stärker als mit den derzeit jährlich rund 8,5 Millionen Euro modernisieren und damit auch langfristig in einen vermietbaren Zustand versetzen. Angesichts der finanziellen Situation ginge das aber kaum schneller.

Der Anspruch von Zier: „Die Hausaufgaben machen, damit sich das Geschäft wirtschaftlich darstellen lässt. Das geht aber nicht von heute auf morgen.“ Einen Verkauf der GWG hält er auch aufgrund der finanziellen Situation für wirtschaftlich unsinnig. Diese Ansicht teilt aktuell selbst die FDP, die sich früher stets für einen Verkauf ausgesprochen hat.

FDP-Chef Marcel Hafke plädiert jedoch dafür, den Wohnungsbestand so attraktiv zu machen, dass die Häuser überhaupt verkauft werden können. Sonst werde die Gefahr für die Stadt, irgendwann haften zu müssen, immer größer. Die GWG gehört zu 75 Prozent der Stadt.

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