’68: Bilanz jenseits von Klischees

Der Theologe Kurt Erlemann lädt zu einer Reihe kritischer Bestandsaufnahmen mit Blick auf die Studenten-Unruhen von 1968. Auch abseits der Politik oder Universitäten.

<strong>Wuppertal. Auch Wuppertal war dabei, als vor genau 40 Jahren die Studenten-Unruhen in Deutschland ihren Höhepunkt erreichten. Sicherlich wurde das Bergische Land nicht in dem Maße gerüttelt und geschüttelt wie Berlin oder München. Dennoch regte sich auch in der studentischen Szene unter der Schwebebahn mehr, als das gemeinhin bekannt ist. Professor Wilfried Eckey, zwischen 1968 und 1970 Rektor und Prorektor der Pädagogischen Hochschule Rheinland mit einem Standort in Wuppertal, berichtet in Kürze als Zeitzeuge von den Ereignissen in der Stadt.

Sein Vortrag ist Teil einer Ringvorlesung, die Kurt Erlemann, Theologe an der Uni Wuppertal, in den kommenden Wochen als Kernstück der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema anbietet. Ziel der öffentlichen Reihe ist laut Erlemann eine kritische Bestandsaufnahme der Folgen der Studentenunruhen von 1968 - und zwar jenseits der gängigen Klischees von freier Liebe, Werteverfall oder Haschisch-Eskapaden.

Wie war Ihr '68 in Wuppertal? Schicken Sie uns Ihre Bilder an [email protected]. Was wir damit vorhaben? Hier erfahren Sie mehr zur "Mein '68 in Wuppertal"-Aktion.

Kontakt: Professor Kurt Erlemann, Ruf 439-2352 oder per E-Mail an [email protected].

Zeit und Ort Citykirche Elberfeld (Alte reformierte Kirche), Calvinstraße, jeweils 19.30 Uhr.

14. April "’68 - eine historische Betrachtung", Professor Franz Knipping, Uni Wuppertal.

21. April "Die Ereignisse von ’68 in Wuppertal", Professor Wilfried Eckey, Uni Wuppertal.

28. April "Mit der Gitarre in der Hand die Welt zu verändern... ’68 und die Auswirkungen auf die Musik", Professor Peter Wicke, Humboldt-Uni, Berlin.

5. Mai "Architektonische Utopien jenseits des Pflasterstrandes - Von der Unwirtlichkeit der Städte zur Architettura Radicale", Professor Frank Werner, Uni Wuppertal.

19. Mai "Treib det nur nich zu toll! 1968 und die Folgen für die evangelische Kirche", Professor Okko Herlyn, Evangelische Fachhochschule Bochum.

26. Mai "1968 aus der Nähe erlebt, aus der Ferne beurteilt", Professor Hans Maier, München.

9. Juni "68 - Der Kampf der Künstler gegen die Identitätspolitik der Kulturemphatiker zur Zivilisierung der Kulturen", Professor Bazon Brock, Uni Wuppertal.

16. Juni "Kritische Betriebswirtschaftslehre - eine Episode im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts?", Professor Ekkehard Kappler, Uni Innsbruck, Österreich.

23. Juni "Beschwörung des Avantgarde-Begriffs mit Mitteln der Gegen-Moderne in den späten 1960er Jahren", Professor Gerda Breuer, Uni Wuppertal.

30. Juni "68 aus soziologischer Sicht", Professor Gyoergy Szell, Osnabrück.

7. Juli "68 und die Folgen für Pädagogik und soziale Arbeit", Professor Manfred Kappeler, Technische Uni Berlin.

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