Wuppertaler weltweit : 62-Jährige erkundet alleine den Iran
Wuppertal/Teheran Die Wuppertalerin Erika Smolka fühlte sich im islamischen Land „geborgen, wie in Abrahams Schoß“.
„Hast du denn keine Angst dorthin zu fahren?“ – diese Frage ging Erika Smolka aus Unterbarmen Ende August richtig auf die Nerven. Die Krankenschwester in Rente hatte ihre Reise nach Schiraz im Iran genau geplant und Grund für Angst sieht sie auch nach ihrer Rückkehr nicht. Jedermann sei ihr freundlich und herzlich begegnet, berichtet sie nach ihrem zwölftägigen Aufenthalt.
Ganz so einfach wie eine Pauschalreise war ihr Urlaub aber nicht zu buchen. Eigentlich, so erzählt sie, war es riesiges Glück: „Mein Sohn hat einen Kollegen, der aus dem Iran stammt und weil mein Sohn weiß, dass ich mich schon so lange für das Land interessiere, hat er den Kollegen gefragt, ob ich seine Familie dort besuchen darf.“ Die Antwort kam schneller als gedacht: „Mama, du kannst in den Iran“, schrieb Smolkas Sohn per WhatsApp.
Tatsächlich hatte sich die Familie Hosseini Panah bereit erklärt, die Wuppertalerin bei sich aufzunehmen. Danach galt es nur noch, die Formalitäten zu klären und einen Flug zu buchen. Für das Visum brauchte Smolka unter anderem einen neuen Reisepass, doch das war mit Hilfe eines Reisebüros problemlos erledigt.
Der Flug startete am 1. September und der verpasste Anschlussflug in Istanbul ließ nichts gutes Hoffen, erzählt die Frau aus Unterbarmen: „Gegen dieses Drehkreuz im Osten ist der Flughafen in Düsseldorf reinste Provinz.“ Mit einem Tag Verspätung ging es dann doch in den Iran: „Am Zollschalter für Ausländer war ich die einzige. In der Maschine waren also außer mir nur Iraner.“ Der Zollbeamte erklärte ihr noch, die Gastfamilie müsse sie bei der Polizei anmelden, doch formeller sollte es nicht werden.
Die Gastgeberinnen empfingen die Ausländerin aus Wuppertal von Kopf bis Fuß eingehüllt in Tschadore. Smolka sagt lachend: „Aber zu Hause ziehen die Frauen das gleiche an, wie wir auch.“ Auf Englisch konnte sich Smolka gut mit den drei heranwachsenden Töchtern des Hauses verständigen und auch mit Mutter Hosseini Panah freundete sie sich schnell an: „Ich habe mein Handy zum Übersetzen benutzt“, erzählt die Reisende.