5000 Besucher beim Familienfest an der Müllverbrennungsanlage

Viele Infos und Aktivitäten für Kinder. Vereine mit im Boot.

Wuppertal. „Der Kessel brennt!“ Das war am 8. März 1976 kein Hilferuf, sondern die freudige Erkenntnis, dass für Wuppertal ein neues „Müllzeitalter“ begann. Am Wochenende nahm dies die Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) zum Anlass, ihr 35-jähriges Bestehen auf dem Betriebsgelände Korzert mit einem Familiensommerfest zu feiern.

Durch ein großes Kinderprogramm sollte auch der Nachwuchs angelockt werden. Auf die Frage, „Was sollen Kinder in einer Müllverbrennungsanlage?“, entgegnete Wolfgang Herkenberg, Geschäftsführer der AWG: „Es gilt wohl für alle Bereiche: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!“ Er verwies dabei auch auf die gute Zusammenarbeit mit der Station Natur und Umwelt, die Müllvermeidung präferiert, und sieht in Müllvermeidung keinen Widerspruch zu der Tätigkeit seines Unternehmens.

Wolfgang Herkenberg ist sich sicher, dass auch zukünftig ausreichend Müll anfällt, denn allein im Vorjahr wurden bei fast 230 Anlieferungen pro Tag etwa 428.000 Tonnen Müll verbrannt. „Die seit der Eröffnung verbrannte Menge,“ so Herkenberg, „reicht aus, um den Großraum Wuppertal im Müll versinken zu lassen.

Die etwa 5000 Besucher, die vom Pendelbuseinsatz regen Gebrauch machten, konnten sich darüber informieren, dass der Schadstoffausstoß weit unter den Richtwerten liegt. Zudem wird strengstens kontrolliert, dass durch die frühere Müllkippe keine Umweltschäden entstehen.

Für viele Kinder waren solche Hinweise sicherlich nicht der Hauptanlass für den Besuch. Sie erfreuten sich am Umweltkasper, an der Kletterwand, der Schutzhundevorführung und vielem mehr. Erfreut konstatierte Wolfgang Herkenberg, dass zahlreiche Südhöhenvereine durch Aktivitäten präsent waren.

Die dreijährige Maja wusste beim Verlassen des Festes nun Bescheid, dass der Hausmüllbeutel, den sie mit ihrer Schwester in die Mülltonne wirft und der vom Müllauto abgeholt wird, letztendlich auf Korzert verbrannt wird. Dass dadurch noch Strom entsteht, wollen ihr die Eltern nach dem nächsten Fest erklären.

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