Schulentwicklung : 500 Millionen Euro für den Schulbau in Wuppertal
Wuppertal An einigen Stellen hakt der Zeitplan. Das GMW spricht von einem „großen Arbeitsvorrat“ für die nächsten Jahre, die FDP fordert mehr Kontrollen, auch extern.
Schule, Schule und noch mal Schule: Der Investitions-Schwerpunkt ist für das Städtische Gebäudemanagement (GMW) für die nächsten Jahre klar gesetzt. Gut 500 Millionen Euro verbaut die Stadt bis 2028 - von der Grundschule bis zum Gymnasium. Allein 70 Millionen sind es in diesem Jahr, 14 Projekte laufen oder beginnen 2021. Doch nach dem Planungsdesaster rund um die Hardt und dem sich verzögernden Umzug des Ganztagsgymnasiums Johannes Rau (GGJR) und der Gesamtschule Else Lasker-Schüler steht das GMW unter Druck. „Unser Vertrauen ist schon arg beschädigt“, sagt Karin van der Most (FDP), Vorsitzende des Schulausschusses.
Im Großen und Ganzen arbeite das GMW gut, betont sie. „Viele Sachen laufen.“ Doch die jüngsten Entwicklungen hätten gezeigt, „dass wir frühzeitiger informiert werden müssen, vor allem über die Risiken“. Was ist abgearbeitet, was noch nicht? Im April vergangenen Jahres legten Stadt und GMW die Fortschreibung des Schulentwicklungsplans vor, also die Zeitschienen, in denen die Neubauten, Sanierungen & Co. abgewickelt werden sollen.
Trotz Corona, das damals für den Plan noch gar nicht berücksichtigt werden konnte, seien die Daten noch weitgehend aktuell, sagen Mirja Montag, Leiterin des GMW, und Thomas Lehn, zuständig für die Schulen, in einer Videokonferenz mit der WZ. Kleinere Verzögerungen gebe es aber, neben den größeren beim GGJR und „Else“. Sie sprechen von einem „großen Arbeitsvorrat“, den das GMW vor sich hat.
FDP bringt externe Hilfe
für das GMW ins Gespräch
Vielleicht zu groß? Die siebte Gesamtschule, deren Finanzierung auch noch nicht abschließend geklärt sei, und die Ausweichquartier-Suche für GGJR und „Else“ seien bereits immense Aufgaben. „Kann das GMW das allein stemmen?“, fragt Karin van der Most und bringt externe Hilfen ins Gespräch - die aber, räumt sie ein, natürlich Kosten verursachen würden.
Positiv aus Sicht des GMW ist festzuhalten: Die Pandemie hätte nicht so eingeschlagen, wie befürchtet, sind sich Montag und Lehn einig. Auswirkungen hatte sie trotzdem. Einzelne Baustellen, die stillstanden, weil Mitarbeiter infiziert waren zum Beispiel. Besichtigungen vor Ort seien zudem schwieriger geworden. Und an der Gewerbeschulstraße stockt die Planung aktuell, auch das alte Gebäude dort steht noch. Das Problem: Das Projekt musste europaweit ausgeschrieben werden, das Architekturbüro sitzt in Den Haag - und darf aktuell nicht einreisen für einen Vor-Ort-Termin.