4000 Zuschauer beim Schüler-Rockfestival

Der Rock-Nachwuchs verwandelte die Uni-Halle in ein Tollhaus.

Wuppertal. Leon wird hinter der Bühne stürmisch in Empfang genommen. Wenige Minuten zuvor tippelte der Elfjährige noch nervös von einem Fuß auf den anderen, konnte kaum erwarten, dass es endlich losging. Dann kam der große Moment: Unter dem Applaus von 4000 jungen Zuschauern betrat Leon mit seiner Band "Hörsturz" die Bühne und rockte die Uni-Halle. Beim Schüler-Rockfestival begeisterten junge Musiker die Massen. Bereits zum 24. Mal ging das Nachwuchsfestival am Samstag über die Bühne.

Die Veranstaltung selbst hat sich längst zum Alleinstellungsmerkmal für Wuppertal gemausert. "Die Bands aus Husum und Berlin freuen sich hier sein zu dürfen, so etwas gibt es ja sonst nirgendwo", sagt Organisator Kalle Waldinger. Das Schülerrock-Festival ist eine echte Talentschmiede. Bands wie Panama zum Beispiel haben bereits von sich reden gemacht. Die Gruppe schaffte es beim Wettbewerb "Kika sucht die beste Stimme 2009" ins Finale.

Ähnliche Geschichten gibt es unzählige rund um das Nachwuchs-Festival. Als Waldinger das Festival vor 24 Jahren zum ersten Mal organisierte, war ihm noch nicht klar, wie groß die Nachfrage beim Nachwuchs sein würde: Mehr als 250 junge Musiker traten am Samstag auf der großen Bühne in der Unihalle auf. Die 4000 Eintrittkarten reichten wie schon in den Vorjahren nicht aus, noch mehr Fans hätten gerne in der Unihalle den Bands zugejubelt. "Früher war das alles schwieriger", beschreibt Waldinger die Anfangszeit des Festivals. "Damals war der Widerstand der Eltern gegen Rockmusik noch größer. Heute spielt der Grundschüler auf der E-Gitarre des Opas."

Und nicht nur die Instrumente der Großeltern beherrschten die Teenies, auch das Publikum hatten sie voll im Griff: Die Band "Fallen Place" dirigierte die Zuschauer, noch bevor die erste Note gespielt war: "Alle in die Hocke gehen. Wenn wir anfangen zu spielen, müsst ihr alle aufspringen und schreien." Die Zuhörer gehorchten den Anweisungen und sorgten mit ihrer Choreografie für einen der lautesten Momente des diesjährigen Schüler-Rockfestivals.

Beinnahe unsichtbar agierten fast 600 Helfer im Hintergrund: "Was unser Bühnenteam leistet, ist enorm. Alles läuft höchst professionell ab", lobt Waldinger sein Team. Das Besondere: Genau wie auf der Bühne agierten auch dahinter viele Jugendliche. Vom Ordner bis zum Wächter auf dem Parkplatz - überall halfen Schüler, damit das Event reibungslos ablaufen konnte.

Doch auch wenn die Organisation alles dafür tat, dass die Musiker sich voll auf ihren Auftritt konzentrieren konnten, waren die meisten Schüler vor ihrem Auftritt sehr nervös. Für Christoph Pils und seine neu gegründete Band "Cheesy Ham" war es dazu noch der erste Auftritt: "Beim Anblick der Massen war ich zunächst geschockt", gab der 16-jährige Schüler des Carl-Duisberg-Gymnasiums auf dem Weg zum Auto seines Vaters zu. Dort wurden kurz die Verstärker deponiert, bevor es zurück in die Unihalle ging: "Jetzt wollen wir nur noch feiern."

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