Arbeitsmarkt Jobcenter: 7275 Menschen wurden in Arbeit und Ausbildung vermittelt

Wuppertal · Der Jahresetat beträgt rund 400 Millionen Euro. 49 848 Leistungsberechtigte in Wuppertal werden von 733 Mitarbeitern betreut.

 Sie informierten über die Aktivitäten des Jobcenters: Uwe Kastien, Vorstand Personal und Finanzen, Sozialdezernent Stefan Kühn, Thomas Lenz, Vorstandsvorsitzender, und Andreas Kletzander, Vorstand Arbeitsmarkt und Kommunikation (v.l.).

Sie informierten über die Aktivitäten des Jobcenters: Uwe Kastien, Vorstand Personal und Finanzen, Sozialdezernent Stefan Kühn, Thomas Lenz, Vorstandsvorsitzender, und Andreas Kletzander, Vorstand Arbeitsmarkt und Kommunikation (v.l.).

Foto: WZ/Andreas Boller

Das Jobcenter Wuppertal hat im vergangenen Jahr 7275 Menschen in Arbeit und Ausbildung vermittelt und die Zahl der Leistungsberechtigten von 50 973 (2018) auf 49 848 (2019) reduziert. Sozialdezernent Stefan Kühn und Thomas Lenz, Vorstandsvorsitzender des Jobcenters, sprachen von einem sehr erfolgreichen Jahr 2019 für die Anstalt öffentlichen Rechts, die aktuell 733 Mitarbeiter (plus 30 im Vergleich zu 2018) beschäftigt. Neben der Integration von Menschen ohne Arbeit sei die Grundsicherung der Existenz von rund 50 000 Wuppertalern, die auf finanzielle Hilfen angewiesen sind, die wichtigste Aufgabe.

Als Zielvorgabe hat sich das Jobcenter eine weitere Verbesserung der Integrationsquote gesetzt. Diese misst die Integrationen in den Arbeitsmarkt in den vergangenen zwölf Monaten im Verhältnis zum durchschnittlichen Bestand an erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in diesem Zeitraum. Mit rund 400 Millionen Euro verwaltet das Jobcenter ein Rekordvolumen. Zur Steigerung des Etats trägt die höhere Mittelzuweisung des Bundes zur beruflichen Eingliederung um 2,7 Millionen auf nunmehr 45,6 Millionen Euro bei.

„Wir nutzen das Geld des Bundes zu hundert Prozent für Eingliederungshilfen. Wir sind bundesweit spitze, weil wir nicht nur Existenzen sichern wollen, sondern den Menschen Wege in Arbeit öffnen“, so Stefan Kühn. Einen Weg hat das Teilhabechancengesetz für Langzeitarbeitslose geebnet. „2019 ist es uns gelungen, 310 Menschen, die mindestens sechs Jahre in Arbeitslosigkeit waren, wieder in sozialversicherungspflichtige Jobs zu bringen“, erklärt Kühn.

Integration von Geflüchteten
und Langzeitarbeitslosen

Die Konjunktur trübe sich ein, das mache die Aufgabe nicht leichter, so Thomas Lenz. „Das Teilhabechancengesetz hat Menschen eine Chance eröffnet, die ganz weit weg sind von Arbeit. 2020 wollen wir weiteren 200 Menschen auf diesem Weg zu einer sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstelle verhelfen“, kündigt Thomas Lenz an. Das Jobcenter übernimmt dabei über Jahre die Lohnkosten und stellt Betreuer zur Seite. Voraussetzung sei aber, dass die Unternehmen von diesem Konzept überzeugt werden. Daher will das Jobcenter die viel beachtete Imagekampagne „fair eingestellt“ fortsetzen. „Wir haben unglaublich viele positive Rückmeldungen bekommen. Unsere Kunden haben begrüßt, dass sie durch diese Kampagne zu Wort kommen“, so Lenz.

Das Jobcenter betreut 9000 geflüchtete Menschen. „Die größte Herausforderung ist dabei die berufliche Integration von Frauen“, sagt Andreas Kletzander, Vorstand Arbeitsmarkt und Kommunikation. Die Integrationsquote Geflüchteter wurde auf 21,4 Prozent gesteigert, speziell bei den Frauen liegt sie nur bei 14 Prozent.

Uwe Kastien, Vorstand Personal und Finanzen, kündigt für Ende des Jahres räumliche Veränderungen in der Geschäftsstelle an der Schwarzbach an. Dort sollen neue Bürowelten geschaffen werden, die Vorteile für Mitarbeiter und Kunden haben. Ab 2021 will das Jobcenter eine Kunden-App an den Start bringen, außerdem ist man dabei, Formulare onlinefähig zu machen. „Das Jobcenter will selbst ein attraktiver Arbeitgeber sein und ist als familienfreundliches Unternehmen zertifiziert“, sagt Uwe Kastien, der darauf hinweist, dass die Zahl vor allem der Mitarbeiterinnen (493) steigend ist und auch die der Teilzeitbeschäftigten sowie derer, die einen Anteil von „Telearbeit“ haben.

Thomas Lenz begrüßt grundsätzlich die Pläne der Stadtspitze, Räume in der Bahndirektion am Döppersberg zu mieten. Nicht nur für die Stadtverwaltung sondern auch für das Jobcenter sei der Standort am Verkehrsknotenpunkt interessant. Das Haus der Integration an der Bundesallee, wo sich bereits Ausländerbehörde und Jobcenter unter einem Dach ergänzen, sei dafür beispielgebend. In die Bahndirektion, wo einmal 700 Mitarbeiter der Stadtverwaltung arbeiten sollen, möchte Lenz die Geschäftsstellen des Jobcenters von Neumarkstraße und Hoefstraße verlegen und dort spezielle Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene schaffen. Außerdem werde mit der Stadt über die Einrichtung eines gemeinsamen Cafés nachgedacht.

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