4. Wuppertaler CSD: Für Toleranz und Akzeptanz

Zum vierten Mal feierten Schwule und Lesben in der City.

Elberfeld. Schwul, lesbisch, queer, Intersexualität, Regenbogenfamilie, LSBTTI: Alles Schlagworte, die nicht vollkommen fremd sind, aber auch noch nicht geläufig. Damit sich das ändert, demonstrierten und feierten einige 1000 Menschen aus Wuppertal und Umgebung am Samstag auf dem Vorplatz des Cinemaxx für mehr Toleranz und Akzeptanz.

Als Abschluss der schwul-lesbischen Kulturwoche im Tal standen zahlreiche Stände mit Vertretern verschiedenster Selbsthilfegruppen, Vereinen und Parteien, wie die Aidshilfe Wuppertal, der Lesben- und Schwulenverband und die Kampagne andersundgleich des Landes NRW für eine gemeinsame und lebhafte lesbische, schwule, bisexuelle, transgendere, transsexuelle und intersexuelle — kurz LSBTTI — Gemeinschaft. Mit dabei: Apito Fiasko, Just Dimi und als Abschluss das Landespolizeiorchester.

Zwar wurde auch gefeiert, aber im Fokus standen besonders Information und Aufklärung. So betonte Anne Simon, Organisatorin und Vorstand vom Verein Wupperpride, dass es zwar in Wuppertal besser sei als beispielsweise in Russland oder Frankreich, trotzdem aber noch viel zu tun sei. Es fehle vor allem an einem Bewusstsein für die „jahrzehntelange Unrechtsgeschichte, die durch die bloße rechtliche Gleichstellung nicht aufgewogen werde“, so Simon.

Dass die Auseinandersetzung mit der schwul-lesbischen Geschichte im Tal auf dem richten Wege ist, zeigte sich vor allem an der historischen Stadtrundfahrt „Einmal que(e)r durch Wuppertal“ im Kaiserwagen am Donnerstag, als Travestie-Künstler Gloria Knallenfalls das Publikum über Wuppertals etwas andere Geschichte aufklärte. Aber es gibt auch Kritik aus den eignen Reihen: Es gebe zu wenige Partys. Zwar jähre sich der Christopher Street Day in Wuppertal bereits zum vierten Mal, aber um zu wachsen, brauche die Bewegung mehr Unterstützung. In diesem Punkt ließe die Stadt Wuppertal bis auf das Gleichstellungsbüro selbst noch einiges zu wünschen übrig, so Simon. „Wir gehen den schweren Weg“, resümierte die Theologin. Letztlich sei der CSD vor allem eins: Ein klares Zeichen für die Präsenz der schwul-lesbischen Gemeinschaft.

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