Landtagswahl 17 32 000 Briefwahlstimmen schon da

Die Wahlbeteiligung per Brief ist höher als bei der letzten Landtagswahl vor fünf Jahren. Das Rathaus trifft die letzten Vorkehrungen.

Wuppertal. Nur noch zwei Tage bis zur Landtagswahl: Für die Parteien heißt das Wahlkampfendspurt. Und auch für das Rathaus bedeuten die letzten Tage vor der Wahl viel Arbeit, denn es müssen Wählerverzeichnisse erstellt und gedruckt und letzte Schulungen für die Wahlhelfer durchgeführt werden. Für manche ist die Wahl aber auch schon vorbei: Ziemlich genau 32 000 Wuppertaler haben bereits per Briefwahl abgestimmt.

„Bezogen auf die Wahlberechtigten in der Stadt sind das etwa 13,2 Prozent“, erklärt Oliver Pfumfel, Leiter der Wahlbehörde. 2012, bei der letzten Landtagswahl, waren es 31 100 Menschen, die in Wuppertal ihre Stimme unabhängig vom Wahltag abgegeben haben, was 12,6 Prozent der Wahlberechtigten entspricht.

„Das muss man aber wieder ins Verhältnis setzen: Absolut haben wir seit dem 6500 Wahlberechtigte verloren“, erklärt Pfumfel. Es haben sich prozentual gesehen also noch mehr Menschen für die Briefwahl entschieden. Auf die Wahlbeteiligung insgesamt bei dieser Landtagswahl erlaube die Beteiligung der Briefwahl aber keine Rückschlüsse.

Insgesamt gibt es 241 474 Menschen in Wuppertal, die dazu berechtigt sind, ihre Stimme bei der Landtagswahl abzugeben. Direkt im Rathaus, bei der Sofortausgabe im Wahlbüro, haben 8000 Briefwähler ihre Stimme abgegeben, ein Viertel aller Briefwähler.

Eine Besonderheit ist der Wahlkreis Wuppertal III: Der ist gleichzeitig auch der Wahlkreis II von Solingen. „Die Wahlbezirke informieren sich hier gegenseitig, es gibt auch eine gemeinsame Präsentationsplattform“, erklärt Pfumfel. „Die Federführung hat in diesem Jahr aber Solingen.“ Wuppertal und die Nachbarstadt wechseln sich da ab. In diesem Jahr muss also Solingen die Formalien bestreiten, wie die Mitteilung an die Landeswahlleitung, und auch den Wahlausschuss leitet die Stadt.

Erste Ergebnisse laufen schon kurz nach Schließung der Wahllokale um 18 Uhr ein, etwa schon 20 Minuten später. „Das sind dann aber erst mal die besonders kleinen Wahlbezirke, die nicht unbedingt ein repräsentatives Bild liefern“, so der Leiter der Wahlbehörde. Beyenburg sei so ein Bezirk. „Da erscheint das Ergebnis dann oft erst mal etwas kurios.“ Erst ab Viertel vor beziehungsweise 19 Uhr könne man mit einem halbwegs verlässlichen Bild des Wahlausgangs rechnen.

Abzüglich der etwa 32 000 Briefwähler, die bereits ihre Stimme abgegeben haben, bleiben also noch knapp 210 000 Wuppertaler, die am Sonntag in den Wahllokalen wählen können. Mit einem Fahrdienst für Menschen, für die der Weg zum Wahlbüro beschwerlich ist, werben die großen Parteien nicht mehr. „Es hat sich einfach herausgestellt, dass die Nachfrage immer weniger wurde“, erklärt Andreas Blank, Kreisgeschäftsführer der CDU. „Deshalb werben wir nicht mehr damit, wer uns anspricht, den fahren wir aber trotzdem noch.“ Ähnlich verhalte es sich bei der SPD, hieß es auf Nachfrage.

Im Rathaus wird es am Sonntagabend wieder eine offenen Wahlparty geben (mehr dazu im Infokasten). „Es ist schon erkennbar, dass bei Kommunal- und Oberbürgermeisterwahlen hier etwas mehr los ist“, bestätigt Stadtsprecherin Martina Eckermann. „Aber mit einigen Hundert Besuchern rechnen wir schon.“ Die Wahlparty ist öffentlich und darf ab etwa 17 Uhr von allen Interessierten besucht werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort