250.000 Euro Elternbeiträge fließen ins Haushaltsdefizit

Wuppertal. 250.000 Euro. Mit dieser Summe Geldes könnten mehr als 600 zusätzliche Plätze in Offenen Ganztagsschulen geschaffen werden und 25 neue Gruppen entstehen.

Die würden auch in Wuppertal dringend benötigt: Viele berufstätige Eltern sind auf die Betreuung ihrer schulpflichtigen Kinder angewiesen, die Nachfrage nach Plätzen ist weiterhin groß.

Doch die 250.000 Euro — ein Einnahmen-Plus aus Elternbeiträgen zum Offenen Ganztag — sollen nach WZ-Informationen offenbar keineswegs dazu verwendet werden, das chronisch unterfinanzierte und knappe OGS-System zu erweitern.

Das Geld ist sozusagen als Sonderbeitrag zur Haushaltskonsolidierung vorgesehen — die Überschüsse fließen demnach in den städtischen Haushalt. Formal ist dagegen kaum etwas einzuwenden, denn was die Finanznot der Stadt angeht, so gilt das Gesamtdeckungsprinzip — sprich: Die 250.000 Euro würden wohl an anderer Stelle fehlen.

Doch die Pläne überraschen vor dem Hintergrund der erst jüngst wieder laut gewordenen Forderungen nach zusätzlichen Plätzen im Offenen Ganztag. Und sie dürften zu Kritik führen: Immer ist zu hören, dass eine Erweiterung des Angebots finanziell nicht machbar sei.

Auch in einer neuen Ausarbeitung der Verwaltung heißt es, dass aufgrund der fehlenden Finanzkraft der Stadt „die bedarfsgerechte Ausweitung von zusätzlichen 1000 OGS Plätzen bisher nicht dargestellt werden kann. Allerdings konnten 100 OGS Plätze für das Schuljahr 2013/2014 bereits beschlossen werden“.

Mit dem Thema befasst sich heute der Jugendhilfeausschuss (siehe Kasten) — und es dürfte nicht nur dort zu Diskussionen führen.

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