2300 Flüchtlinge leben im Tal - viele davon in Privatwohnungen

Wuppertal. Ob Syrien, Afghanistan oder der Irak, die Zahl der Krisenherde ist groß. Und so rechnet die Bundesrepublik mit einer steigenden Zahl an Flüchtlingen. 175.000 Erstanträge in diesem Jahr lautet die Prognose.

2300 Flüchtlinge leben im Tal - viele davon in Privatwohnungen
Foto: Andreas Fischer

Davon würden allein 37.000 nach NRW kommen. Die Stadt Wuppertal rechnet allerdings damit, dass die Zahl der Neuaufnahmen in diesem Jahr mit rund 1000 Asylbewerbern weniger stark ausfallen wird als zuletzt.

Den Grund erklärt Sozialdezernent Stefan Kühn: Neben Syrien, Afghanistan und Nordafrika kommen und kamen zuletzt auch viele Asylbewerber aus Serbien. Davon seien viele bereits als Kinder nach Deutschland geflohen und in großer Zahl in Wuppertal aufgenommen worden. „Diese Flüchtlinge müssen nun einen Asylfolgeantrag stellen — und zwar in der Stadt, die sie bereits beim ersten Mal aufgenommen hat“, so Kühn. Dies werde auf den Verteilungsschlüssel für Erstflüchtlinge angerechnet. Sie würden nun erst einmal vermehrt in anderen Städten untergebracht.

Dennoch steigt die Gesamtzahl der Flüchtlinge in Wuppertal weiter. Waren es vor einem Jahr etwa 1500, sind mittlerweile 2350 Asylbewerber in Wuppertal untergebracht. Ein kleiner Teil lebt in einer der fünf großen Flüchtlingsunterkünfte, doch 80 Prozent wohnen in Privatwohnungen — eine Zahl, auf die Stefan Kühn stolz ist: „Das ist landes-, wenn nicht bundesweit einmalig.“ Der Grund: „Wir wollen den Menschen das Ankommen in ihrer neuen Heimat erleichtern“, so Kühn. Dabei helfe natürlich die günstige Lage auf dem Wohnungsmarkt in Wuppertal. Etwa 100 Flüchtlinge pro Jahr würden darüber hinaus sogar direkt in Arbeit vermittelt.

Bei den Kosten für Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge zeichnet sich Entlastung ab: Das Bundeskabinett hat beschlossen, dass Asylbewerber bereits nach 15 Monaten Geld für den Lebensunterhalt vom Bund bekommen. Kühn rechnet mit einer Entlastung von mehreren Millionen Euro.

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