2018: Warten auf die sieben Wunder von Wuppertal

Wunsch und Wirklichkeit treffen im neuen Jahr wieder einmal hart aufeinander - ein Ausblick.

Ein Wunder kommt selten allein. Nein, gleich sieben Wuppertaler Wunder sollen im kommenden Jahr geschehen. 2018 wird sich entscheiden, ob die sieben Wuppertaler Wunder Wirklichkeit werden, oder ob der eine oder andere kühne Plan wie eine Seifenblase platzt. Viele spannende Projekte sind in den vergangenen Jahren begonnen oder zumindest angeschoben worden. Komplett umgesetzt wurde bisher noch keines davon. Die WZ stellt die sieben Projekte vor und wagt einen Ausblick in die Zukunft.

Der Stadtrat hat den Grundsatzbeschluss zum Bau der Seilbahn gefasst. Eine kostspielige Planung darf aber nur erfolgen, wenn die WSW das erforderliche Grundstück zum Bau der Talstation erwerben. Dieses Grundstück hat die Bahn im Paket mit dem historischen Bahnhofsgebäude zum Verkauf angeboten. Bis zum Frühjahr prüfen die WSW die Wirtschaftlichkeit eines Ankaufs. Das Verkaufsangebot der Bahn könnte die Chancen für die Seilbahn erhöhen. Es könnte den WSW, den Ratsfraktionen und der Verwaltung aber auch ein Türchen öffnen, ohne Gesichtsverlust aus dem Projekt auszusteigen.

Oberbürgermeister Mucke musste auf „Betteltour“ gehen, um über private Sponsoren 150 000 Euro für die erforderliche Machbarkeitsstudie zu sammeln. Das ist kein guter Start für ein Projekt, bei dem später mindestens zweistellige Millioneninvestitionen gefordert sind. Bei den Buga-Plänen handelt es sich um ein zartes Pflänzchen, das ohne weiteren Dünger schon 2018 zu vertrocknen droht.

Den Stadtmarketingpreis 2017 haben die WSW für die neue Schwebebahn erhalten. Viel Lob gibt es für die neuen Bahnen, die seit einem Jahr durch Wuppertal schweben. Allerdings treten auch technische Probleme und Kinderkrankheiten auf. Ein kleines Wunder wäre es, würde die komplette Umstellung auf die neuen Bahnen und das neue Betriebssystem, das einen Zwei-Minutentakt ermöglichen soll, tatsächlich 2018 gelingen. Die Zeit für dieses Wunder ist knapp.

Ende 2018 soll der Umbau abgeschlossen sein. Komplett. Das würde tatsächlich einem Wunder gleichkommen. Zwar lief es auf der Großbaustelle besser, als es mancher Kritiker befürchtete, aber über das Jahr 2018 hinaus wird dort weiter gebaut. Das historische Bahnhofsgebäude, der Wupperpark Ost mit Infopavillon und Café Cosa, die Disco im Brausenwerth-Bunker, das Köbo-Haus und das FOC in der Bahndirektion — sie alle werden noch über Jahre Baustelle bleiben.

Wer an Wunder glaubt, der ist hier an der richtigen Stelle. Der geplante Bau eines Kongresszentrums und der damit verbundene Umbau der Gegengerade im Stadion am Zoo durch einen privaten Investor wirft bisher mehr Fragen auf, als bei der Präsentation des Projekts durch den Investor Thilo Küpper beantwortet wurden.

Für dieses Wunder gibt es schon konkrete Pläne zum Umbau des Schauspielhauses und zum Bau eines weiteren Gebäudes auf dem Parkplatz neben dem Schauspielhaus. Allerdings ist die Finanzierung der Betriebskosten noch völlig ungewiss. Und ob die bisherigen Zusagen für die Baukosten aus Berlin und Düsseldorf auch nach den Regierungswechseln noch Bestand haben, bleibt abzuwarten. Es wäre tatsächlich ein Wunder.

2020 wird der 200. Geburtstag von Friedrich Engels gefeiert. Spätestens im November 2020 sollen die Sanierung des Engels-Hauses und der Umbau des Museums für Frühindustrialisierung zum neuem Besucherzentrum „Ankerpunkt China NRW“ vollendet sein. Das eigentliche Wunder aber wäre, wenn die Chinesen dann tatsächlich im Engels-Garten Schlange stehen würden, um dem Barmer Friedrich Engels zu huldigen.

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