Umwelt : 2000 Tonnen mehr Müll in Wuppertal durch die Corona-Krise
Wuppertal Es fällt mehr Verpackungs- und Hygienemüll an - und die Papierkörbe in der City laufen über. Beim Sperrmüll gab es sogar einen Anstieg von 20 Prozent in der Pandemie-Zeit.
Die Corona-Krise hat Wuppertals Müllcontainer überlaufen lassen. Zwischen März und Mai gab es nach den Zahlen der AWG beim Restmüll eine Steigerung von sechs Prozent im Jahresvergleich, in der Gelben Tonne landete fünf Prozent mehr Inhalt. Den massivsten Anstieg gab es beim Sperrmüll, wo das Aufkommen um 20 Prozent gestiegen ist. Zusammengerechnet ergeben sich so 2000 Tonnen mehr Müll, den die Haushalte in der Corona-Krise produziert haben.
Dominic Steffens, Abteilungsleiter der AWG, überrascht das nicht: „Viele Mahlzeiten, die im Lock down nicht in Restaurants oder Kantinen verzehrt wurden, sind zu Hause gekocht worden. Die Leute haben ja nicht gehungert.“ Zudem habe das gesteigerte Bedürfnis an Hygiene die Mülltonnen gefüllt: Einweg-Masken, Wegwerf-Handschuhe und Einmal-Wischtücher wurden zu Alltagsgegenständen. „Die wenigsten Menschen haben mit dem Baumwolltuch ihre Flächen gewischt“, sagt Steffens.
Viele Menschen haben zu
Hause mehr Müll produziert
Die Folge: Häufiger als normal liefen vor den privaten Haushalten die Müllcontainer über, auch weil einfach mehr Menschen zu Hause Müll verursachten als beispielsweise bei der Arbeit. Deshalb, so Steffens hätten sich auch mehr Menschen bei der AWG gemeldet und Probleme mit überquellenden Behältern und wilden Müllkippen gemeldet.
Er gibt auch zu bedenken, dass die Masse des Mülls privater Haushalte sogar noch stärker als sechs Prozent angestiegen sein muss, denn viel gewerblicher Abfall - etwa aus der Gastro-Branche - fiel zeitweise komplett weg, wird aber zur Restmüll-Menge hinzugerechnet. Die Müllwerker kamen den Bürgern bei dieser Masse von Unrat entgegen und nahmen auch Abfall neben den Tonnen mit, der nicht in den offiziellen Beistell-Säcken verpackt war.
Szenenwechsel: In der Elberfelder City steckt wieder einmal eine Pizza-Schachtel quer in dem Abfalleimer am Neumarkt. Andere Passanten haben daher ihre Trinkbecher und Pommesschalen daneben gestellt, die mit ein bisschen Pech der Wind schneller mitnimmt als es die Straßenreinigung kann. Ayse Celik (22) drückt ihren To-Go-Becher mit angewidertem Blick an dem Pizzakarton vorbei. Sie sagt: „Das ist echt nicht schön. Hier laufen die Papierkörbe ständig über.“