1998 und 2018: Döppersberg vor und nach der Baustelle

Zweimal fällt der Blick vom Sparkassenturm auf den Knotenpunkt im Herzen Elberfelds.

1998 und 2018: Döppersberg vor und nach der Baustelle
Foto: Kurt Keil

20 Jahre ist es her, da hielt WZ-Fotograf Kurt Keil aus dem 19. Stock des Sparkassenturms diese Alltagsszene vom Döppersberg fest. Das Foto zeigt den Verkehrsknotenpunkt vor dem großen Umbau. Der Verkehr läuft auf 15 Fahrspuren, inklusive des in die Mitte gezwängten Busbahnhofs, über die Bahnhofstraße und B 7 in östliche und westliche Richtung. Fußgänger waren in diesem Straßengewimmel nur Nebendarsteller. Wer den Verkehrsknoten Richtung Hauptbahnhof zügig überwinden wollte, war auf den Fußgängertunnel unter der B 7 bis hinauf zur Bahnhofshalle angewiesen.

1998 und 2018: Döppersberg vor und nach der Baustelle
Foto: Andreas Fischer

Ein Tipp: Als Orientierungspunkt kann das Intercity-Hotel dienen, das alle Veränderungen überdauert hat. 1998 dominierte das Hotel noch baulich die Kreuzung Brausenwerth, nun steht es im Schatten des alles beherrschenden Primark-Gebäudes.

Der Blick vom Sparkassenturm auf den Döppersberg im Jahr 1998 vor dem großen Umbau (l.). Und so sieht es aktuell aus fast dem gleichen Blickwinkel aus (r.).

Der Blick vom Sparkassenturm auf den Döppersberg im Jahr 1998 vor dem großen Umbau (l.). Und so sieht es aktuell aus fast dem gleichen Blickwinkel aus (r.).

Foto: Kurt Keil/Andreas Fischer

Am rechten Bildrand des historischen Fotos ist die Bahnhofstraße zu erkennen, die inzwischen auf diesem Teilstück komplett zurückgebaut worden ist. Vor dem Umbau zog sich die Bahnhofstraße um die Bahndirektion herum und mündete dann in der Kreuzung Brausenwerth in die B 7. Gerade im Berufsverkehr war dieser Abschnitt besonders stauanfällig. Heute ist die Bahnhofstraße weiter westlich bereits in Höhe der Südstraße an die B 7 angebunden.

1998 und 2018: Döppersberg vor und nach der Baustelle
Foto: Kurt Keil

Bergauf sind auf der Bahnhofstraße drei Spuren zu erkennen, darunter eine Linksabbiegerspur, die zum Parkplatz vor dem Hauptbahnhof und den Taxistandplätzen führte. In der Verlängerung ging es weiter über die Straße Döppersberg zur Dessauer Straße und Südstadt. Dieser Bereich ist überbaut, unter anderem mit dem Primark-Gebäude.

Als Provisorium ist der zentrale Busbahnhof in der Mitte erkennbar, der ursprünglich zentraler Halt für die 1987 stillgelegte Straßenbahn war. Entsprechend provisorisch und zuweilen nicht ungefährlich ging es für die Fahrgäste auf dem engen Busbahnhof zu, der unter anderem über einen der drei Ausgänge aus dem Fußgängertunnel erreichbar war.

Das aktuelle Foto zeigt die um bis zu acht Meter tiefer gelegte B 7 und die darüber führende Geschäftsbrücke. Am rechten Bildrand, neben Primark, ist der neue Standort des zentralen Busbahnhofs zu erahnen, der über Treppen und Fahrstühle mit der neuen Bahnhofsmall verbunden sein wird. Der Umbau des Döppersbergs ist der Versuch, einen Verkehrsknotenpunkt neu zu ordnen, der im Geist der 1950er Jahre dem individuellen Autoverkehr Vorfahrt gewährte. Es hat zumindest ein Perspektivwechsel stattgefunden. Während früher die Fußgänger unter der Erde verschwanden, werden nun die Autofahrer auf einem Teilstück der B 7 „tiefergelegt“. Der Rest ist Ansichtssache.

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