19 neue ICE-Verbindungen und alte Probleme mit der S-Bahn

In Wuppertals Bahnverkehr kommt am 13. Dezember Bewegung - im Guten wie im Schlechten.

Wuppertal. In diesem Jahr steht der Fahrplanwechsel im Dezember in Wuppertal unter besonderen Vorzeichen: Gibt es auf der einen Seite Verbesserungen im Fernverkehr, scheiden sich an den Regionalverbindungen die Geister. Gestern wurde der Verkehrsausschuss über die Änderungen informiert. Die wichtigsten Änderungen im Überblick:Einhellig begrüßt werden 19 neueICE-Verbindungenin Wuppertal ab dem 13. Dezember. Sie betreffen die Anbindung nachFrankfurt, München und Basel.

Seitens der IHK wird zum Beispiel eine neue Direktverbindung zum Frankfurter Flughafen hervorgehoben - montags bis freitags um 6.38 Uhr ab Wuppertal. Der Bundestagsabgeordnete Peter Hintze (CDU) wertet die neuen Anbindungen ebenfalls als Erfolg für Wuppertal - und verweist auf ein Treffen in der Zentrale der Bahn in Berlin, bei dem offenbar Druck gemacht wurde: Gerade die Fernverbindungen sorgen seit Jahren für Diskussionen.

S-Bahn-Verkehr bleibt auch im Winterfahrplan in der Kritik

Mit der Einführung des Winterfahrplans drohe eine Verschlechterung des S-Bahn-Angebotes, kritisiert unterdessen die Wählergemeinschaft für Wuppertal (WfW): Langerfeld und Schwelm "nur noch von zwei Zügen stündlich" anzufahren, habe mit einer "verlässlichen Anbindung dieser Stationen" nichts zu tun.Kritisiert wird außerdem, dass die neueLinie S 68 als Ersatz für die S 11auf der Strecke der S 8 nur zwischen Düsseldorf und Vohwinkel fährt. Damit werde das Stadtgebiet "in einer demonstrativen Weise ausgegrenzt." WfW-Fraktionschef Günter Schiller: "Leider hat die Stadtplanung die Bedeutung der S-Bahn stets unterschätzt." In der innerstädtischen Mobilität spiele die S-Bahn "praktisch keine Rolle", was der Bahn erleichtere, genau dort den Rotstift anzusetzen.

"Der diesjährige Wechsel ist durch die Beilegung des Rechtsstreits zwischen dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und der DB Regio geprägt", heißt es im Verkehrsbericht der Stadt. Resultat sei ein neues S-Bahn-Konzept, das sich auch auf den Linienbusverkehr auswirke.So wird die Eurobahn als Betreiber desRE 13(von Hamm aus unter anderem über Wuppertal und Düsseldorf bis nach Venlo) künftig fabrikneue Triebwagen einsetzen - und der lange geforderte Halt in Vohwinkel wieder eingerichtet. Die Abfahrtzeiten sollen sich nur geringfügig ändern. Im Zuge des neuen S-Bahn-Konzepts entfällt laut Stadt die LinieS 7 zwischen Solingen und Düsseldorf-Flughafenund wird durch die verlängerteS 1 zwischen Dortmund, Essen, Düsseldorf und Solingenersetzt. "In Wuppertal ergibt sich in der Regel ein sehr guter Anschluss von und zur S 9 mit einer Übergangszeit von sechs Minuten", heißt es im Bericht weiter.

Unterdessen meldet der VRR, dass dieRB 47 zwischen Solingen, Remscheid und Wuppertalan einen neuen Betreiber vergeben werden soll, der ab Dezember 2012 auf der Strecke für die nächsten 20 Jahre den Dienst aufnimmt - mit neuen Fahrzeugen und barrierefreien Einstiegen.Das Wettbewerbs-Verfahren sieht auch ein neues Modell zur Fahrzeug-Finanzierung vor: Eine Option ist, dass die neuen Züge nach Anschaffung durch den künftigen Betreiber an den VRR weiter verkauft werden, der diese wiederum an den Betreiber auf Dauer verpachtet: Das soll den Streckenbetrieb der RB 47 auch für mittelständische Unternehmen interessant machen. Die RB 47 fährt ab dem 13. Dezember ebenfalls zu geänderten Zeiten.

Weiter zurückgefahren wird dagegen dieRB 48 zwischen Wuppertal, Solingen und Köln/Bonn:Gab es zwischen dem Hauptbahnhof und Oberbarmen bislang noch Fahrten in Nebenzeiten, fallen auch diese nach Auskunft der Stadt künftig weg.Die umstrittene Takt-Umstellung derS 8und derWegfall einer Fahrt pro Stunde zwischen Oberbarmen und Schwelmsind ebenfalls Thema des Berichts: "Die Abfahrtszeiten ändern sich an vielen Bahnhöfen um bis zu drei Minuten." Abends komme es an Werktagen beim Wechsel vom 20- auf den 30-Minuten-Takt "zu noch größeren Fahrplanänderungen."Bei derS 9 zwischen Wuppertal, Essen und Bottrop- mit Anschluss an die RB 47 im Hauptbahnhof - ändern sich die Abfahrtzeiten laut Stadt nur geringfügig. Mit Blick auf den neuen Schienenfahrplan haben sich die Stadtwerke dazu entschlossen, ihreBusfahrplänebereits jetzt und nicht erst im Januar 2010 darauf abzustimmen. Dabei seien Anpassungen in der Übergangszeit nicht auszuschließen.

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