Ratinger Insekten Gibt es „Killerhornissen“ im Kreis Mettmann?

Kreis Mettmann · Michael Baaske hat in seinem Garten eine erstaunliche Entdeckung gemacht – und findet sie gruselig. Sofortige Recherchen ergaben: So schlimm ist es nicht.

 Die tierischen Gäste im Garten von Michael Baaske sind auffällig, jedoch völlig harmlos.

Die tierischen Gäste im Garten von Michael Baaske sind auffällig, jedoch völlig harmlos.

Foto: RP/Michael Baaske

Michael Baaske, Mitarbeiter des Ratinger Jugendamtes, kennt sich daheim allerbestens aus. Gern hält er besondere Momente mit der Kamera fest. Auch der eigene Garten ist eine wahre Fundgrube für schöne Motive. Im aktuellen Fall geht es um eine tierische Angelegenheit, die ihn fast in Schnappatmung versetzt hätte. Jedenfalls findet er die Sache ziemlich gruselig, wie er schreibt. Da hat er doch ungewöhnliche Gäste entdeckt, die zweifellos prachtvoll sind und eine erstaunliche Größe haben.

Es handelt sich um eine Hornissen-Schwebefliege

Baaske spricht von „Killerhornissen“, die die Blüten der Minzen abgöttisch lieben. Und er hat seinen Kollegen Klaus-Dieter Mönch (Amt für Kommunale Dienste) gleich auf kurzem Dienstweg gefragt, ob es sich um die „Asiatische Riesenhornisse“ handelt. Mönch, der die meteorologischen Entwicklungen in Ratingen akribisch festhält und analysiert, ist buchstäblich auf das Thema geflogen und hat flugs recherchiert.

Ergebnis: Entwarnung! Es handele sich nicht etwa um eine „Killerhornisse“, sondern um eine völlig harmlose Hornissen-Schwebfliege (Volucella zonaria), die größte Schwebfliegenart. Erkennbar seien alle Fliegen und auch Schwebfliegen daran, dass sie nur zwei Flügel haben (im Gegensatz zu Wespen, Hornissen und Bienen, die vier Flügel besitzen). Zudem haben die Schwebfliegen zwei sehr große seitliche Augen und sehr kurze Fühler.

Ihren Namen verdanken die Schwebefliegen der Tatsache, dass sie wie ein Hubschrauber schweben und auch in der Luft stehen bleiben können. Sie ernähren sich ausschließlich vom Pflanzensaft (Nektar).

Klaus-Dieter Mönch nennt sie fast liebevoll „Nektar-Schlürfer“. Die auffällige Körperfarbe, Warntracht (Mimikry) genannt, schützt sie vor Fraßfeinden (Vögel, Igel). Die Larve der Hornissen-Schwebfliege lebt nach dem Schlüpfen als Kommensale (Untermieter) in Wespen- und Hornissennestern und ernährt sich von toten Insekten und organischem Abfall.

Somit übernimmt die Larve eine Hygienefunktion durch Kadaverbeseitigung im Wespennest.

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