Wilde Müllkippen Wie wilde Müllkippen per App gemeldet werden

Wilde Müllkippen sind hässliche Begleiterscheinung der Konsumgesellschaft, die große Schäden in der Umwelt anrichten und das Stadtsäckel belasten. Der digitale Fortschritt kann weiterhelfen - mittels einer App.

Wilde Müllkippen können über eine App schneller gemeldet werden. (Archivfoto)

Wilde Müllkippen können über eine App schneller gemeldet werden. (Archivfoto)

Foto: WZ/Andreas Reiter

Wilde Müllkippen kennen keine Jahreszeit, sind hässliche Begleiterscheinung der Konsumgesellschaft, die große Schäden in der Umwelt anrichten und das Stadtsäckel belasten. Der digitale Fortschritt kann weiterhelfen - mittels einer App, so dass mehr Unrat schneller, überall und rund um die Uhr gemeldet und folglich beseitigt werden kann. Und indem er - im besten Falle - das Bewusstsein der Menschen verändert, sie dazu erzieht, weniger in der Umwelt zu entsorgen.

Wie steht es um die Meldemöglichkeiten in Düsseldorf, Krefeld und Wuppertal?

„Düsseldorf bleibt sauber“ heißt die App in Düsseldorf. Mit ihr können die wilden Müllkippen, versehen mit bis zu drei Fotos und GPS-Positionen, gemeldet werden. Auf Wunsch wird eine persönliche Rückmeldung zur Beseitigung geschickt. Die Stadt feiert das im Sommer gestartete Angebot als vollen Erfolg, berichtet von zahlreichen Meldungen, bis heute 3891, die sie erhalten hat. Oberbürgermeister Thomas Geisel freute sich im Juli, mit der „Sauberkeitskampagne und besonders auch mit der neuen App beim Gros der Bevölkerung einen Nerv getroffen“ zu haben. Bis Ende Oktober, so ein Sprecher des Umweltamts, wurde die App 4434 mal herunter geladen.

Auch in Krefeld gibt es mit der GSAK-App der Stadtreinigungsgesellschaft seit einem Jahr den direkten Draht zur Müllbeseitigung. Zu seinen Funktionen gehören auch der Termin der nächsten Tonnenleerung, der abgerufen werden oder als Push-Info aufs Handy kommen kann; auf einer Karte sind Depotcontainer und Hundekotbeutelstationen eingetragen. Gerade erfährt das Angebot ein Update, das in den nächsten Wochen aufgespielt wird und das Handling einfacher machen soll. Aufgenommen wurden dafür Anregungen der zirka 5000 Nutzer, die es bis heute gibt. Dabei geht es um Kontaktdaten, die nicht mehrfach eingegeben werden müssen oder eine präzisere Einstellung der Erinnerungsfunktion erlauben. Weitere Verbesserungen, so ein Sprecher der GSAK, nicht ausgeschlossen. Ebenso will man die Nutzerzahlen weiter ausbauen.

Die Stadt Wuppertal bietet seit Juni 2014 die Mängelmelder-App. Bei der vom Schlagloch, über das umgefahrene Verkehrsschild bis zur Müllkippe alles gemeldet werden kann, Bis heute wurde sie 30 000 mal geladen. Ob mehr wilde Müllkippen gemeldet wurden als zuvor, sei, so eine Sprecherin der Stadt, nicht genau zu ermitteln, da die Statistik bei den Meldungsobjekten nicht differenziere.

So oder so folgt der Verbesserung im Meldewesen nicht unbedingt ein verbesserter Entsorgungserfolg. Weil zwar rund um die Uhr die App bedient werden kann, aber durch Menschen, die wiederum bestimmte Dienstzeiten haben, „bearbeitet“ werden muss. Von der Zuständigkeitsklärung - wer muss welchen Mängel beheben, welchen Müll entsorgen - bis zur Entsorgung.

(mws)
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