Verbraucherzentrale NRW Lastenräder, weniger Plastik & Co.: Mit diesen Tipps gelingt Nachhaltigkeit zu Hause

Service | NRW · Am 1. Oktober dieses Jahres hat die Verbraucherzentrale NRW das Projekt Mehrwert21 auf den Weg gebracht. Das Ziel: Mehr Nachhaltigkeit. Mit diesem Tipps kann jeder dazu beitragen.

 Das Lastenrad kann Wege mit dem Auto ersparen.

Das Lastenrad kann Wege mit dem Auto ersparen.

Foto: Sina Schuldt/dpa/Sina Schuldt

Bereits 2015 wurde das erste Mehrwert-Projekt, damals unter dem Namen MehrwertNRW bekannt, ins Leben gerufen. Es folgten verschiedene Förderprojekte, die allesamt das gleiche Ziel verfolgen: Vernetzung und Hilfe für ein nachhaltiges Konsumverhalten leisten. Für Projektleiter Jonas Grauel ist besonders die Unterstützung von ehrenamtlich engagierten Vereinen, Organisationen und Privatpersonen wichtig. „Unsere Hilfestellung ist dreigeteilt. Wir möchten die einzelnen Parteien miteinander vernetzen, geben fachliche Kompetenzen in Form von Referenten, Experten und Workshops weiter und wollen gleichzeitig die Szene bekannt machen.“

750 Initiativen lassen sich bereits jetzt auf einer Karte wiederfinden, die auf der Projekthomepage angelegt wurde. Darunter zahlreiche Repair-Cafés, Lastenradverleihe oder Gruppen von Gemeinschaftsgärten. Auch ein stets aktueller Terminkalender soll verdeutlichen, wie groß das Engagement im Bereich der Nachhaltigkeit in NRW bereits ist. Workshops, wie etwa ein Angebot zum Upcycling von Altglas, lassen sich im Terminkalender ebenso wiederfinden, wie Saatgut-Tauschbörsen und Spaziergänge durch die Heidelandschaft. „Das Bewusstsein für ein nachhaltiges Leben steigt bei den Menschen deutlich“, ist sich Grauel sicher, der auch im Bereich der Produktvielfalt Fortschritte beobachtet. „Gerade vegane und vegetarische Produkte lassen sich vermehrt in den Regalen finden“, ergänzt der Projektleiter, der gemeinsam mit seinem Projektteam auch ein Kochbuch herausgebracht hat.

 Jonas Grauel leitet das Projekt „Mehrwert21“ der Verbraucherzentrale NRW

Jonas Grauel leitet das Projekt „Mehrwert21“ der Verbraucherzentrale NRW

Foto: Anika Neuss

Speisepläne können optimiert werden, um Speisereste zu vermeiden und Müll einzusparen

Darin werden hauptsächlich klimafreundliche Speisen aufgeführt. „Zum Beispiel sind tierische Produkte echte Klimasünder. In dem Kochbuch vermeiden wir daher Fleisch und weitere Produkte von Tieren, die gerade in der Aufzucht Treibhausgase produzieren.“ Um das Angebot noch auszuweiten, können sich Kindertagesstätten, Schulen und Jugendherbergen bei den Projektverantwortlichen melden. „Wir analysieren die Speisepläne und überprüfen, wo sich Einsparungen vornehmen lassen. So wollen wir auch der Müllproduktion entgegenwirken und den Einrichtungen bedarfsgerechte Speisepläne zur Verfügung stellen. Eine Vernetzung mit passenden Caterern bieten wir ebenfalls an.“

Neben der Vermeidung von Speiseresten gehört auch die Minimierung von Plastikverbrauch zu einem nachhaltigen Leben. Dass in diesem Bereich noch Nachholbedarf besteht, dessen ist sich Grauel sicher. „Es muss den Verbrauchern leicht gemacht werden, auf Plastikverpackungen zu verzichten. Das sehe ich noch nicht“, sagt der Experte, der allerdings einfache Tipps parat hat. „Jeder Kunde kann beispielsweise beim Obst- und Gemüseeinkauf auf Plastiktüten verzichten. Es gibt mittlerweile Mehrwegbeutel in verschiedenen Ausführungen. Ich kaufe mein Gemüse sogar lose ein und nutze gar keine Verpackung. Der einfache Jute-Beutel tut es auch.“ Ebenso rät Grauel dazu, den Plastikflaschen abzuschwören. „Die Verbraucherzentrale empfiehlt sogar das deutsche Leitungswasser, weil es hervorragende Werte aufweist. Wer lieber Sprudelwasser trinkt, kann sich einen sogenannten Wassersprudler zulegen.“

Projektfinanzierung wird von mehreren Stellen übernommen und läuft noch bis Ende 2022

Finanziert wird das Projekt, in dem aktuell elf Vollzeitkräfte beschäftigt sind, vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW sowie vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. „Wir möchten unsere Arbeit auch gerne nach Ablauf der aktuellen Förderung fortführen“, so Jonas Grauel, der auch weiterhin das Bewusstsein für ein nachhaltiges Leben in Deutschland steigern möchte.

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