Entwurf sieht „Exit-Strategie“ vor : Wie enden die Corona-Einschränkungen in NRW? Landtag soll Pandemie-Leitlinien anpassen
Düsseldorf Wie viele staatliche Vorschriften sind noch nötig, um aus der Corona-Krise herauszukommen? Kann nach zwei Jahren Pandemie nicht viel stärker auf Eigenverantwortung der Bürger gesetzt werden? Das beschäftigt bald den NRW-Landtag.
Der nordrhein-westfälische Landtag soll in der kommenden Woche die Eckpfeiler für den Umgang der Landesregierung mit der Corona-Pandemie anpassen. CDU und FDP haben einen Antrag für die Aktualisierung der sogenannten pandemischen Leitlinien vorgelegt. Sie sollen am Donnerstag beschlossen werden - direkt im Anschluss an eine Unterrichtung des Parlaments über Perspektiven aus der Pandemie durch die Landesregierung. Am Tag zuvor wird die Bund-Länder-Runde mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) über mögliche bundesweite Lockerungen der Corona-Maßnahmen beraten.
In dem Leitlinien-Entwurf erhalten die Eigenverantwortung der Bürger und die „Entwicklung einer Exit-Strategie“ deutlich mehr Gewicht als bisher. Es gelte als gesichert, dass das Coronavirus in seinen verschiedenen Varianten nicht mehr gänzlich eliminiert werden könne, stellen die Regierungsfraktionen fest. „Corona ist daher - wie viele andere Erreger auch - Teil unseres Lebens geworden. Dies bedeutet, dass im weiteren pandemischen oder endemischen Verlauf Wachsamkeit, Achtsamkeit und Rücksichtnahme weiterhin Geltung haben, aber der Staat nicht mehr Schutzvorschriften für fast jeden Lebensbereich erlassen muss, um Infektionsrisiken zu minimieren.“
Zudem gelte mittlerweile als hinreichend gesichert, dass die Omikron-Variante zwar deutlich infektiöser sei, aber weniger schwere Krankheitsverläufe verursache. „Die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger muss gestärkt, gefördert und eingebunden werden“, unterstreichen die Koalitionsfraktionen in ihrem Antrag.