Weiterimpfen! : WHO empfiehlt Einsatz von Astrazeneca-Impfstoff
Genf Die Wirkstoff des Corona-Impfstoffs Astrazeneca wird bei der in Südafrika zirkulierenden Virusvariante in Frage gestellt. Die WHO empfiehlt trotzdem: weiterimpfen.
Trotz Berichten über Schwächen des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca empfehlen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Experten den weiteren Einsatz. Erste Studien aus Südafrika zeigten zwar deutlich weniger Wirksamkeit, um relativ milde Krankheitssymptome zu verhindern, sagte Alejandro Cravioto, der Vorsitzende eines Expertenrats, der die WHO berät, am Mittwoch in Genf. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass der Impfstoff gegen schwere Verläufe von Covid-19 nicht schütze.
Selbst dort, wo die Virusvariante vorkomme, gebe es deshalb keinen Grund, den Impfstoff nicht einzusetzen, sagte Cravioto. Die WHO schloss sich der Empfehlung an. Der Unabhängige Expertenrat zu Impfungen (SAGE) besteht aus 26 Wissenschaftlern. Er prüft Studien und Angaben zu allen Impfstoffen und gibt dann eine Empfehlung ab, ob und wie diese eingesetzt werden sollen. Für die Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna gibt es bereits eine Empfehlung.
Die WHO-Impfspezialistin Kate O'Brien sagte, es sei bei allen Impfstoffen üblich, dass die Wirksamkeit bei relativ milden Krankheitsverläufen weniger deutlich sei als bei schweren Verläufen. „Es ist plausibel zu erwarten, dass dieser Impfstoff gegen schwere Krankheitsverläufe wirksam ist“, sagte sie. Zudem sei die für eine Immunantwort wichtige Reaktion der T-Zellen stark.