Entschärfung erfolgreich Weltkriegsbombe in Köln-Deutz entschärft - Sperrungen aufgehoben

Köln · Die Entschärfung einer Weltkriegsbombe in Köln-Deutz war erfolgreich. Die Sperrungen wurden aufgehoben, rund 10.000 Menschen können an ihren Arbeitsplatz zurückkehren.

 Stefan Höreth vom Kampfmittelbeseitigungsdienst hockt mit dem Zünder in der Hand neben der Zehn-Zentner-Weltkriegsbombe, die er zuvor entschärft hat.

Stefan Höreth vom Kampfmittelbeseitigungsdienst hockt mit dem Zünder in der Hand neben der Zehn-Zentner-Weltkriegsbombe, die er zuvor entschärft hat.

Foto: dpa/Roberto Pfeil

Rund 10 000 Beschäftigte haben am Dienstag wegen der Entschärfung einer Weltkriegsbombe in Köln ihre Arbeitsplätze verlassen müssen. Auch der Zugverkehr kam durcheinander, weil unter anderem die Hohenzollernbrücke - ein Nadelöhr im Bahnverkehr - gesperrt wurde. Schiffe mussten stoppen und Flugzeuge zum Airport Köln/Bonn Umwege in Kauf nehmen. Nach der Entschärfung konnten nun alle Sperrungen aufgehoben werden.

Die Bombe lag am rechten Rheinufer in einer Gegend mit vielen Firmenzentralen - eine davon war das Sendezentrum von RTL. „Um 11.53 Uhr meldeten die Sprengstoffexperten dem Ordnungsamt Entwarnung. Von der Weltkriegsbombe mit einem Aufschlagzünder geht keine Gefahr mehr aus“, teilte die Stadt am Dienstagmittag mit. Sie wurde von Sprengstoffexperten binnen 25 Minuten entschärft. Der Blindgänger werde nun verladen, in einem spezialisierten Fachbetrieb zerlegt und entsorgt.

Das sei „nicht einfach“ gewesen, sagte Stefan Höreth vom Kampfmittelbeseitigungsräumdienst in einem RTL-Interview. „Die Bombe fällt aus mehreren 1000 Metern runter, und wenn da das Gewinde des Zünders ein wenig gestaucht ist, dann haben wir schon Probleme, den zu entfernen.“ Die Bombe habe senkrecht im Boden gestanden. Alte Uferbefestigungen und Basaltsteine hätten die Ausgrabung erschwert. Bei Bauarbeiten war die Bombe am Montagabend am Kennedy-Ufer durch Zufall gefunden worden.

Bombenentschärfung in Köln-Deutz
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Bombenentschärfung in Köln-Deutz

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Foto: dpa/Roberto Pfeil

Deutzer Bahnhof und Hohenzollerbrücke betroffen

Von der Evakuierung war der Deutzer Bahnhof betroffen. Im gesamten Zeitraum der Evakuierung fand hier ab 9 Uhr kein Fahrgastwechsel statt. Die Hohenzollerbrücke wurde für den Zeitraum der Entschärfung gesperrt. Dies galt ebenfalls für den Schiffverkehr und den Luftraum. Die Hauptzufahrtsstraßen Mindener Straße und die Opladener Straße waren nicht von der Sperrung betroffen.

Fernsehsender im Evakuierungsbereich

Betroffen von der Evakuierung waren insbesondere örtliche Wirtschaftsunternehmen und der Landschaftsverband Rheinland. Die Mediengruppe RTL Deutschland, RTL West sowie der Nachrichtensender NTV haben dort ebenfalls ihre Büros. Betroffen war auch die Kölner Oper im Staatenhaus. Hier konnte bis nach Abschluss der Maßnahme kein Spielbetrieb stattfinden.

Lediglich 15 Anwohner mussten ihre Wohnungen verlassen. Weitere Informationen erhalten Betroffene am Dienstag beim Bürgertelefon unter 0221/221-0 sowie beim Servicetelefon des Ordnungs- und Verkehrsdienstes unter 0221/221-32000.

Möglicher Bombenfund an der A3

In Köln könnte ein weiterer möglicher Bombenfund massive Auswirkungen haben. Wegen einer möglichen Bombe im Boden droht die Sperrung der Autobahn 3 und die Evakuierung einer Klinik mit über 450 Betten. Kommenden Sonntag (26. Januar) werden Fachleute am Fundort graben, um zu schauen, ob es sich tatsächlich um eine Bombe handelt. Sollte dies der Fall sein und eine Entschärfung notwendig werden, müssten die Sperrung und die Evakuierung sofort veranlasst werden. Das teilte ein Sprecher des Kölner Ordnungsamtes mit.

Noch könne man aber nicht sagen, ob es sich bei dem Gegenstand im Boden um eine „Badewanne oder eine Bombe“ handle.

(red/dw)
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