Wahl am Sonntag Warum die Landtagswahl spannend wird

Meinung · Am Sonntag richtet sich der Blick auf die neuen politischen Machtverhältnisse in Nordrhein-Westfalen. Einiges deutet auf Veränderung hin. Aber kann man den Umfragen auch trauen?

 An diesem Sonntag wählen die Menschen in NRW ihre neue Landesregierung.

An diesem Sonntag wählen die Menschen in NRW ihre neue Landesregierung.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

An diesem Sonntag wählen die Menschen in NRW ihre neue Landesregierung. Ob es die alte aus CDU und FDP sein wird, die ihre Regeln 2017 mit Armin Laschet (CDU) und Christian Lindner (FDP) auf der Rheinwiese an der Rheinkniebrücke besiegelt hat und nun mit Hendrik Wüst (CDU) und Joachim Stamp (FDP) um Relevanz kämpft, ist fraglich. FDP und CDU haben ein bisschen Abstand voneinander genommen. Vor allem in der pragmatischen Annahme nach all den Umfragen, am Ende keine ausreichende Mehrheit mehr zustande bringen zu können.

Aus der so benannten „NRW-Koalition“, die eine 2017 schwächelnde Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) über eine NRW-Schlusslicht- und Innere-Sicherheit-Kampagne aus dem Regierungssitz gedrängt hat, ist erst zuletzt ein fragiles Bündnis geworden. Und zwar weniger aus sich, sondern mehr aus den politischen Umständen in Berlin heraus. Dort nämlich regiert die Ampel aus SPD, Grünen und FDP als selbst ernannte Fortschrittsregierung.

Es wird die spannende Frage sein, inwiefern diese frischen Ampelsignale auf den Regierungssitz am Rheinufer ausstrahlen – wenn es denn zum prophezeit engen Ausgang in NRW kommen wird. Dann etwa mit der Frage, ob die Ampel aus strategischen Gründen selbst dann zusammen finden wollte, wenn der Wahlsieger die CDU wäre. Viele jedenfalls sagen voraus, dass am Sonntag vielleicht einiges, aber noch nicht die wesentliche Frage nach der neuen Konstellation in der Landesregierung beantwortet sein wird.

Klar ist aber auch: Was sind Umfragen noch wert? Gerade in den jüngeren Jahren hat sich gezeigt, dass sich Trends zuletzt verstärkt haben und Ergebnisse weit jenseits der natürlichen Fehlertoleranz von Demoskopie normal und nicht Ausnahme sind. Zumal bei einer Landtagswahl, die Wähler in der Mehrzahl erfahrungsgemäß eher kurzfristig interessiert. Dabei geht es um viel: Es geht um Schule und Wohnen, um Innere Sicherheit und moderne Mobilität, um regenerative Energie und den Erhalt von Arbeitsplätzen. Und vor allem darum, wer wohin welches Steuergeld steuert. Schlicht: Es geht um den Alltag der Menschen. Dafür lohnt sich die eigene Stimme.

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