Nordrhein Westfalen Unwetter und Regen bringen NRW kurze Abkühlung

Die Hitze hat am Samstag örtlich eine kurze Pause eingelegt. Entlang der Rheinschiene kracht es heftig, am Niederrhein besteht aber weiter Waldbrandgefahr. Besonderes Aufsehen erregt das Schicksal eines Babys.

 Symbolbild

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Foto: Thomas Rensinghoff

Essen. Heftige Gewitter haben sich am Samstag über weiten Teilen Nordrhein-Westfalens entladen und dabei reichlich Regen gebracht. Besonders betroffen waren am Nachmittag nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes Regionen am Niederrhein, im Siegerland und südlich von Köln. Dort gingen Wassermengen von punktuell bis zu 15 Litern pro Quadratmeter nieder, wie ein Sprecher sagte. Auch viele Blitze wurden registriert.

Am Morgen hatten erste Schauer auch im Rheinland und im Ruhrgebiet für leichte Abkühlung nach der Hitzewelle gesorgt. Dabei sanken die Temperaturen verbreitet auf angenehme 25 Grad und vielfach blieb der Himmel bewölkt. Später tröpfelte es nur noch vereinzelt hier und da. In Ostwestfalen mussten die Menschen hingegen weiter bei 31 Grad schwitzen. Gerd Budilowsky vom Deutschen Wetterdienst kündigte für die Nacht zum Sonntag eine weitgehende Wetterberuhigung an. Am Sonntag und zum Wochenbeginn soll wieder heiß werden.

Der bislang heißeste Tag dieses Sommers war mit in Duisburg gemessenen 38 Grad der Donnerstag. Am Nachmittag hatte dort nach Polizeiangaben ein Elternpaar sein Baby in praller Sonne im Kinderwagen abgestellt und war baden gegangen. Zeugen machten die 19 Jahre alte Mutter und den 18 Jahre alten Vater darauf aufmerksam, dass der etwa sechs Wochen alte Säugling mit hochrotem Kopf in seinem Wagen liege und schreie.

Die beiden verschwanden daraufhin mit dem kleinen Jungen zu einer Bushaltestelle. Dort hätten sie den Kinderwagen mitsamt Baby in ein Gebüsch geschoben und gemeinsam den Bus nehmen wollen, schilderte ein Polizeisprecher. Wiederum wussten Zeugen das zu verhindern und riefen die Polizei. Auch das Jugendamt wurde alarmiert. Gegen die Eltern läuft jetzt eine Strafanzeige wegen Verletzung der Fürsorgepflicht.

In Heiligenhaus ging am Samstag ein Stoppelfeld in Flammen auf - möglicherweise von Flaschenscherben ausgelöst, wie die Feuerwehr mutmaßte. Sie wirken bei praller Sonne wie ein Brennglas. Die Helfer hatten es nicht weit bis zur Einsatzstelle: Sie lag direkt neben der Feuerwache. Auf einer Ackerfläche in Warburg im Kreis Höxter brannte am Samstag eine Strohballenpresse. Der Fahrer habe vergeblich versucht, die Erntemaschine vom Schlepper abzukoppeln, teilte die Polizei mit. Er verletzte sich dabei schwer und kam in ein Krankenhaus. Die Flammen griffen auf 160 gelagerte Rundballen über.

Am Freitag hatte das Regionalforstamt Niederrhein das Betreten von Wäldern eingeschränkt. Wegen der lang anhaltenden Trockenheit bestehe hohe Brandgefahr, daher dürften Spaziergänger in Waldgebieten nur noch auf Straßen und befestigten Wegen laufen. Die Regelung gelte zunächst bis Ende August. Es sei aber noch keine generelle Sperrung vorgesehen, da Waldbesucher auch Brände entdeckten. Sie sollten in solchen Fällen sofort den Notruf 112 wählen.

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