Untersuchungshaft Vater soll versucht haben Baby mit Feuchttüchern zu ersticken

Essen · Weil sein drei Monate alter Sohn schrie, soll sein Vater ihn fast getötet haben: Der Mann aus Essen steht im Verdacht, dem Baby Feuchttüchter in den Mund gestopft zu haben, bis es fast erstickte.

 Symbolbild

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Foto: picture alliance / dpa/Boris Roessler

Ein 21 Jahre alter Vater aus Essen soll seinem drei Monate alten Sohn Feuchttücher in den Mund gestopft und ihn damit fast erstickt haben. „Wir gehen nach bisherigen Ermittlungen davon aus, dass das Kind geschrien hat und der Vater endlich seine Ruhe haben wollte“, sagte die ermittelnde Staatsanwältin Elke Hinterberg am Donnerstag.

Das Baby sei den bisherigen Erkenntnissen zufolge fast an mehreren Feuchttüchern erstickt, die ihm der Vater in den Mund gestopft hatte, berichtete die Staatsanwältin. Die 21 Jahre alte Mutter habe das Kind gerettet. Der kleine Junge kam verletzt in ein Krankenhaus und befand sich am Donnerstag noch immer in stationärer Behandlung. Die „WAZ“ hatte zuvor berichtet.

Der Vorfall hatte sich bereits am Freitag in der Wohnung der kleinen Familie ereignet. Die Behörden waren jedoch erst später eingeschaltet worden. Zusätzlich zum Neugeborenen lebt noch das dreijährige Kind der Mutter mit im Haushalt. Der Vater sitzt seit Mittwoch in Untersuchungshaft. Die Staatsanwältin wirft ihm versuchten Totschlag und Kindesmisshandlung vor. Er schweige bislang zu den Vorwürfen.

Es sei in der Wohnung mutmaßlich bereits früher zu Übergriffen des Mannes gegen die 21 Jahre alte Mutter des Säuglings gekommen, berichtete die Staatsanwältin weiter. In der kommenden Woche sollte er deswegen vor dem Amtsgericht stehen.

Erst in diesem Sommer hatte der Tod eines Zweijährigen nach einem Hitzeschock in Essen für Entsetzen gesorgt: Dabei soll ein Vater seinen Sohn nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft so lange in einem überhitzten Kinderzimmer eingesperrt haben, bis das Kind starb. Im September war Anklage wegen Mordes gegen den 31-Jährigen erhoben worden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, den kleinen Luis über 18 Stunden lang bei Außentemperaturen von 30 Grad in dem Dachgeschosszimmer weggesperrt zu haben. Damit der Junge nicht rauskommen konnte, soll der Vater die Türklinke abmontiert haben. Das Kind starb an Kreislaufversagen nach einem Hitzeschock.

(dpa)
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